Damen beenden Hinrunde auf Platz acht

Nach einer nicht immer einfachen Halbserie mit Verletzungs- und Krankheitspech trotzen unsere Damen dem vor der Saison „fast sicher gebuchten Abstieg“ und belegen zur Winterpause hin einen achten Tabellenrang, der immer noch Aussichten auf den Klassenerhalt liefert – dabei ist der Rückstand zu Platz sieben ein Punkt und der Vorsprung auf den Neunten beträgt derer vier (nach dem Rückrundenauftaktsieg Mersch-Patterns gegen Tabellenführer Kreuzau leider nur noch zwei). Doch wie kam es dazu?

Der Sensationssieg in Langenich

Gleich im ersten Saisonspiel überraschten die Damen auswärts in Langenich, die nicht gerade als Abstiegskonkurrent galten. Dabei stand zunächst noch gar nicht fest ob Mannschaftsführerin Sandra May nach ihrer Schulteroperation überhaupt würde spielen können. Zugegebenermaßen half das Pech der Langenicher etwas nach: Nummer zwei Angelika Lerwe knickte zu Beginn des fünften Satzes gegen Katharina Kluttig um und konnte nicht weiterspielen: Sowohl die Partie gegen Katharina als auch die beiden späteren Einzel gegen Sandra May und Marion Schmitz gingen kampflos an Unterbruch. Die Entscheidung fiel schon wenig später als Marion gegen Langenichs 3 Röbsteck und Katharina gegen Spitzenbrett Schoulen jeweils 0:2-Rückstände noch drehen konnten. Am Ende stand ein 8:6 für Unterbruch zu Buche, das ohne die Verletzung Lerwes wahrscheinlich ein 6:8 geworden wäre.

Die Krux des fünften Satzes

Eine Woche später in derselben Halle gegen Mödrath sollte es mit den Fünfsatzspielen nicht so gut klappen. Beide Doppel gingen zu neun im fünften weg und später hatte Sandra im fünften gegen Malcher auch noch das Nachsehen. Am Ende hieß es durch drei Punkte von Katharina und einem von Marion 4:8.

Katharinas Verletzung und Heikes Reaktivierung

Bei den Kreismeisterschaften stand Katharina schon unter Schmerzmitteln, wurde dennoch Dritte bei den Damen A. Drei Tage später musste sie in Sindorf beim Jugendspiel beide Einzel verletzt abschenken. Diagnose: Sehne angerissen. Drei Wochen Pause. Für die Damen natürlich ungünstig, dass das Mädchen mit der 6:0-Bilanz zwei Spiele fehlen würde. Damit man überhaupt vier Spielerinnen aufbieten konnte, wurde Alt-Unterbrucherin Heike Hanisch reaktiviert und trat gegen Kreuzau und Kall für Katharina an.

Gegen Aufstiegskandidat Kreuzau war sowieso nicht viel drin, aber gegen die jungen Gäste verkaufte man sich durchaus achtbar. Sandra unterlag im fünften Satz nur knapp Maike Meyer und Marion brachte mit ihrem Schnittspiel das zehnjährige Supertalent Charlotte Schönau in Einzel und Doppel zur Verzweiflung. 2:8.

Beim späteren Siebten Kall tat Katharinas Fehlen schon mehr weh. Bianca Schippers gewinnt ihr erstes Einzel der Saison, Marion und Sandra steuern ebenfalls einen Punkt bei. Ersatzfrau Heike kann im undankbaren oberen Paarkreuz nicht viel machen. 3:8.

Biancas Sternstunde beim Spiel zu dritt

Ein Unglück kommt selten allein. Nach den Herbstferien ist Katharinas Verletzung wieder ausgeheilt und sie darf an den Tisch, jedoch muss Marion gegen Haaren II krankgeschrieben aussetzen. Ein Verlegungsversuch, damit Heike mitspielen kann, scheitert trotz der grundsätzlichen Bereitschaft der Gäste. Also stehen Kathi, Sandra und Bianca schließlich zu dritt in Unterbruch – keine Chance also? Nein, denn neben erneuter drei Punkte durch Katharina trumpft Bianca nun groß auf, gewinnt überraschend unten beide Einzel (nach 1:7 in den ersten vier Spielen) und das Doppel mit Kathi, den 7:7-Endstand erzielt Sandra schließlich bei den Kreuzspielen. Damit bleibt Unterbruch wider Erwarten in der Tabelle vor Haaren, aber zu viert wären hier auch zwei Punkte drin gewesen.

Bonuspunkte dank Jülicher Chaos

Gegen den Tabellenzweiten aus Jülich rechnete man sich vorher eigentlich nichts aus, aber irgendetwas lief an diesem Sonntagmorgen schief in Jülich und so standen die Gäste um zehn Uhr nur zu dritt in Unterbruch, ihre vierte Spielerin telefonisch nicht erreichbar. Nachdem die halbe Stunde Karenzzeit abgewartet wurde, waren die Jülicherinnen immer noch nur zu dritt – und gaben den Unterbrucher Damen damit die Chance auf unerwartete Punkte. Kluttig/Schippers drehten das Eingangsdoppel von 0:2-Rückstand noch um, dann lieferte Sandra sich ein starkes Spiel gegen Jülichs Eins Marie Lünzer – am Ende behielt die Jülicherin in den Verlängerungen aber öfter die Oberhand. Marion schlug Jessica Krämer und Katharina gewann oben beide Spiele 3:0 – der Sieg war perfekt. Während Schippers gegen Krämer noch lief, ging sich Lünzer schon umziehen und auch Kluttig lehnte sich entspannt zurück, Unterbruch hatte ja so oder so schon acht Punkte. Nachdem Bianca aber knapp im fünften Satz unterlegen hatte, stellte man fest, dass Sandras free win erst nach den Spielen Schippers – Lünzer und Kluttig – Krämer zählte. Widerwillig quälten sich die beiden Einserinnen nochmal an den Tisch und gewannen beide, am Endergebnis änderte es nicht viel. 8:4 für Unterbruch.

Ein Sieg für die Galerie

Der 8:6-Auswärtssieg bei Tabellenschlusslicht Breinig gab dann leider keine Punkte auf das Unterbrucher Konto, denn Breinig zog nach Abschluss der Hinrunde wegen der Schwangerschaft einer ihrer Spielerinnen die Mannschaft zurück. Gut für die Moral war es dennoch, denn alle vier Unterbrucherinnen konnten Einzelsiege beisteuern: Drei Punkte durch Katharina, zwei durch Sandra und je einer durch Bianca und Marion. Der achte Punkt kam durch Kluttig/Schippers im Doppel.

Erneutes Krankheitspech

Beim folgenden Heimspiel gegen Langerwehe lief dann wieder alles gegen uns. Zuerst gaben Kathi und Bianca ihr Doppel nach 2:0-Führung noch ab, was die Mannschaft direkt mit 0:2 in die Einzel gehen ließ. Dort waren die beiden Mädchen besser in Form und gewannen jeweils ihr erstes Einzel, 2:4. Nach vier engen Sätzen gegen Einserin Diana Prömpers verkürzte Katharina schließlich durch mehr Mut zum Angriff mit 11:4 im fünften auf 3:4 – zusammen mit einer starken Leistung von Sandra, die gegen Zweierin Andrea Mürkens 3:1 gewann und dabei in jedem der vier Sätze mit zwei Punkten Differenz spielte glich Unterbruchs oberes Paarkreuz damit auf 4:4 aus. Das Spiel war wieder offen. Leider konnte die gesundheitlich angeschlagene Marion gegen Viererin Andrea Bartz jedoch nicht viel machen, von Schwindelgefühlen übermannt unterlag sie 1:3. Durch weitere Siege von Katharina und Sandra verkürzte man nochmal auf 6:7, aber Marion musste ihr letztes Einzel dann kampflos zum 6:8 abgeben.

Das Ende einer sagenhaften Serie

Das Auswärtsspiel in Weiden war ein weiterer Fall für die sprichwörtliche Katz. Sandra und Marion beide verhindert, die Verlegungsversuche schlugen fehl – zumindest konnte Heike noch einmal einspringen um wenigstens einen Nichtantritt zu verhindern. Zunächst zum positiven: Kluttig/Schippers gewannen diesmal ihr Doppel im fünften Satz und Ersatzspielerin Heike konnte im oberen Paarkreuz ihr erstes Einzel ebenfalls im fünften Satz gewinnen. Mit zwei weiteren Punkten von Katharina kam so das 4:8 zustande. Zurück zum negativen: Da wäre in kompletter Aufstellung mehr drin gewesen. Katharinas dritten Einzelpunkt gab es diesmal auch nicht, denn die Fünfzehnjährige verlor nach 557 Tagen ihr erstes Damen-Einzel gegen Carmen Cremer, damals unterlag sie beim Relegationsspiel der Bezirksklassen-Zweiten Andrea Nicolini, der Nummer eins vom TTC Pingsdorf/Badorf II – zur letzten Niederlage in einem regulären Meisterschaftsspiel sind es 613 Tage seit der Niederlage gegen Jülichs Wensi Zhao. In den 18 Monaten nach der Niederlage gegen Nicolini gewann Katharina 26 Einzel in der Bezirksklasse und 19 Einzel in der Bezirksliga, insgesamt war sie also 45 Einzel lang ungeschlagen. Eine sagenhafte Serie unseres jungen Talents, aber wie jede Serie musste auch diese schließlich reißen.

Zum Ende nochmal ein wichtiger Sieg

Wichtig für die Mannschaft war, dass man die Hinrunde gut beendete. Mit dem 8:5-Heimsieg gegen Abstiegskonkurrent Mersch-Pattern, die ohne Nummer zwei Petra Wirz anreisten, sollte dies gelingen. Dabei war es im Nachhinein betrachtet mehr als nur knapp. Durch May/Schmitz ging man 1:1 aus den Doppeln hervor, Katharina gewann wie üblich ihr erstes Einzel und dann eine Bombenleistung von Sandra, die Patterns Spitzenbrett Andrea Kühnl in fünf Sätzen niederkämpft – am Ende sollte sich genau dieses Einzel als spielentscheidend erweisen. Unten punkten Bianca und Marion beide gegen Ersatzspielerin Maike Meurer, die im Anschluss noch einmal gnadenlos von Sandra zerlegt wird. Gegen Inge Wooning wird die hervorragend spielende Mannschaftsführerin nur von einer auf der Arbeit zugezogenen Schulterüberlastung aufgehalten. Katharina steuert die letzten beiden Punkte zum Sieg bei und schließt ihre erste Saison in der Bezirksliga mit einer überragenden 23:1-Bilanz ab.

Fazit

Insgesamt konnten unsere Spielerinnen allesamt positiv überraschen. Katharina machte einen weiteren Leistungssprung und spielte 23:1 in einer Liga, in der man ihr vor Saisonbeginn vielleicht leicht positiv zugetraut hätte – dabei brachte sie auch wieder viele knappe Spiele nach Hause. Sandra opferte ihre Freizeit als Mannschaftsführerin und steuerte im starken oberen Paarkreuz fünf Punkte bei (10:14 insgesamt), zudem blieb sie bei den Kreuzspielen mit 5:1 ein Punktegarant. Bei Bianca und Marion konnte man vor der Saison anzweifeln, ob die beiden überhaupt mehr als ein oder zwei Spiele holen würden, aber Marion, deren Wechsel zu uns sich als echter Glücksgriff erweist, steht am Ende sogar mit 8:10 da – und auch Bianca gewann sechs Einzel (6:13 unten, 0:8 oben), darunter zwei sehr wichtige gegen Haaren.

Viel Luft nach oben ist da nicht mehr, daher bleibt das erklärte Ziel des Klassenerhalts weiterhin eine schwere, aber mögliche Aufgabe. Unsere Damen freuen sich daher über jegliche Unterstützung, die sie kriegen können, kommt doch mal zu den Heimspielen der Rückrunde vorbei.

TTC Unterbruch 4, Überraschungsmannschaft der Hinserie

Die Vierte des TTC darf ohne Übertreibung wohl die Überraschungsmannschaft der Hinserie in der Kreisliga Rur-Wurm genannt werden. Mit der Aufstellung Jan Gantevoort, Guido Thiemann, Frank Hütten, Thorsten Schmitz, Björn Bigdon, Christoph Sommer, Michael Knoben, Alex Kluttig, Harald Jers und Julian Esser hatte man mehr Fragezeichen als Stammspieler in der Aufstellung. Jan musste als Zwälfjähriger erst mal beweisen, ober er überhaupt Kreisliga oben tauglich war. Eine Bilanz von 8:0 verdeutliche jedoch jedem Kenner, dass auch dieses Paarkreuz für Jan nur eine Durchlaufstation war. So ist es auch gekommen, der Junge hat direkt zur Rückserie die Dritte übersprungen und schlägt nun in der Zweiten im mittleren Paarkreuz der Bezirksliga auf! Guido ist ein alter Knochen und das obere Paarkreuz ist für ihn alt bekanntes Terrain. Eine Bilanz von 5:8 verdeutlicht jedoch, dass es so ganz ohne Training auch nicht geht, vor allem aber Guidos berufliche Situation, die viele Einsätze verhindert oder nur durch große Hetze ermöglicht. Der zweite Überraschungsspieler war wohl Frank Hütten. Mit 13:8 mehr Oben als in der Mitte geholt kann man sagen, die Vorsaison in der Bezirksklasse hat für Frank richtig was gebracht. Er hat sich durchgesetzt in der Kreisliga und spielt zur Rückrunde auch schon wieder in der Dritten Herren-Bezirksklasse. Ein wichtiger Spieler für die Überraschungen der Kreisligamannschaft. Thorsten Schmitz fiel verletzungsbedingt durch einen Handbruch die komplette Hinserie aus. Björn Bigdon hat aus bekannten Gründen den Verein verlassen. Christoph Sommer ist nur noch eine Karteileiche und Michael Knoben stand aufgrund Stuidium und Beruf so gut wie nie zur Verfügung. Alex Kluttig zeigte, wenn er denn mal spielte, was für Potential da vorhanden ist, ein glattes 8:0 im unteren Paarkreuz. Leider spielt der Kerl lieber Fußball! Auch für Julian Esser war die Kreisliga Neuland, mit einer Bilanz von 7:10 im unteren Paarkreuz konnte er sich jedoch sehen lassen, alle Achtung.  Harald Jers stand familiär und beruflich bedingt nur einmal ander Platte. Ein Erfolgsgarant waren die starken Ersatzleute. Überraschungsrückkehrer Stefan Hütten gelang eine 6:4 Bilanz im unteren Paarkreuz und spielte somit ebenso wie Michael Deriks und Max Köster eins positiv. Mit 15:7 Punkten belegte man zwar nur den fünften Platz zur Halbserie, war jedoch nur einen Punkt vom Relegationplatz zwei entfernt. Mit Gevelsdorf, Immendorf und Merzenhausen hat man es da oben nur mit Erstvertretungen zu tun, einzige Ausnahme die Reserve von Lindern. Zur Rückserie spielt man mit veränderter Aufstellung. Jan und Frank sind zu Höherem berufen, dafür kommt mit Luis Marrach ein Spieler mit Bezirksklasseerfahrung runter. Thorsten Schmitz ist wieder genesen und sicherte mit zwei Einzelsiegen am ersten Rückrundenspielteg direkt die beiden Punkte in Baesweiler. Michael Deriks ist nun fest in der Mannschaft, genau wie die beiden Youngster Max Köster und Simon Wilms. Eine ähnliche Leistung wie in der Hinserie zu zeigen wird nicht leicht. Allerdings sind auch zur Rückserie Spieler mit Potenzial im Team. Man darf gespannt sein ob diese Truppe bis zum Schluss den Kampf um die Relegationsplätze mit bestreiten wird.

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