Verrückt, verrückter, Bezirksklasse

etsaschdynamikbenphilthoschmhuettmanNun ist es passiert: die Dritte überwintert auf dem vorletzten Platz der Bezirksklasse, nachdem das Duell der zuvor punktgleichen Dritten mit Westwacht Weiden 5:9 endete. Dass die Alarmglocken aber noch kaum vernehmlich läuten, ist der Tatsache geschuldet, dass man als Vorletzter neun Punkte Vorsprung vor dem Letzten hat, aber nur fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten. Oder um die Tabellensituation noch treffender zu beschreiben: verrückt, verrückter, Bezirksklasse.

Schon vor dem Spiel hatte die Dritte Tiefschläge zu verkraften: das 7:9 der Zweiten in Eilendorf und der überraschende Burtscheider Sieg gegen allerdings alles andere als komplette Kohlscheider Mannschaft hatte die Dritte schon auf Platz 11 befördert.

In den Doppeln war ein guter Unterbrucher Start zu beobachten: Silnik/Hollwitz nach einem Satz Anlauf siegen klar gegen Schott/Laven. Hungerkamp/Schmitz schlagen sich achtbar gegen Wernerus/Schmidt. Und Hütten/Duven harmonieren immer besser und schlagen die starken Klöser/Merzbach im fünften mit 11:3.

Sasscha Silnik, der vor dem Spiel irgendwas von „nicht fit“ brummelte, strafte sich selbst Lügen, indem er gegen Schmidt routiniert gewann. Benny Hungerkamp hatte es mit Jürgen Wernerus zu tun, den er im ersten Satz mit seinem links-unorthodoxen Spiel noch zu überraschen vermochte. Wernerus, der es gut gegen Noppen kann, zeigte dies in den Folgesätzen. In der Mitte lief nicht viel zusammen. Der Autor sah sich seinem persönlichen Horror ausgesetzt: ein Gegenspieler, der ohne Tempo, ohne Druck und vor allem ohne Schnitt agierte und damit sämtlichen Wind aus den Segeln nahm, was das klare 0:3 zur Folge hatte. Philipp Duven fand nach knapp verlorenem ersten Satz dank guten Coachings immer besser ins Spiel und führte 2:1. Doch sein Gegner stellte sich auf die neue Spielsituation ein und drehte das Spiel nochmals.

Gegen den noch ungeschlagenen Merzbach lieferte Frank Hütten ein passables Spiel ab und leistete beim 1:3 erstaunlich gute Gegenwehr. Den Knaller des Abends brachte aber Thorsten Schmitz. Thorsten, selten mal vom Glück verfolgt, hatte gegen Mario Schott 2:0 geführt und sah wie der sichere Sieger aus. Dann verlor er aber ein wenig den Faden und musste sogar den Satzausgleich hinnehmen. Und dann begann der fünfte Satz katastrophal. 0:6 und 1:10 lag Thorsten hinten. Nichts lief. Aber irgendwie behielt Thorsten die Ruhe. 10:4, 10:6. Ach ja, nehmen wir mal eine Auszeit, dachte der Weidener. Aber Thorsten ging seinen Weg weiter. 10:8, 10:9. Dann ein dramtaischer Ballwechsel und Thorsten wollte jetzt nicht mehr verlieren. Und tatsächlich 10:10. Da lagen die Nerven des Weideners blank. Dann bei 11:11 passierte das, was Thorsten so oft passiert. Zum ungünstiogsten Zeitpunkt ein Kantenball. 11:12. „Oh je“, dachten die Unterbrucher Zuschauer und Kameraden. Doch Throsten biss sich fest. Mit einem Netzball holte er das 12:12. Am Ende holt er sich tatsächlich noch den 15:13-Sieg und damit das Spiel. Sensationell! Einmal mehr bewahrheitete sich: Wenn Thorsten ruhig bleibt, hat er absolut Bezirksklassen-Niveau.

Im oberen Paarkreuz ließ Sascha Silnik – „gedopt“ durch wahlweise Einnahme von Tee und Hopfenkaltschale – ein 3:1 gegen Wernerus folgen. Letzterer zeigte sich sehr genervt von Saschas zahlreichen Netz- und Kantenbällen, obwohl sich auf Unterbrucher Seite diesbezüglich kein Mitleid einstellen wollte. Benny Hungerkamp musste dann ein 1:3 gegen Weidens Nr. 2 Schmidt einstecken. In der Mitte war auch in den zweiten Einzeln nicht viel los. Der Autor musste gegen Laven eine unglückliche Niederlage einstecken, vor allem weil dem Weidener zum Satzende Netz und Kante sehr gewogen waren. Philipp Duven bekam einmal mehr eine 2:1-Führung nicht nach Hause. Beim 5:8 gingen Thorsten Schmitz und Frank Hütten an die Platte. Frank hatte gegen Schott alles im Griff, es deutete sich ein Sieg an. Thorsten zeigte gegen den spielerisch starken Merzbach ein tolles Spiel. Bei 9:5 im fünften Satz deutete sich Merzbachs erste Niederlage an. Doch mit einem Timeout und den folgenden wzei guten Bällen stand es 9:7 und Thorstens Führung wackelte. Bei 9:9 hatte der Weidener Aufschlag und nutzte mit seinen gefährlichen Aufschlägen die Gelegenheit zum Sieg, die Thorsten nur schwerlich akzeptieren wollte und anschließend auch nicht zu trösten war.

Damit wurde das letzte Spiel der Hinrunde mit 5:9 verloren. Die 9:13 Punkte sind das Optimum, was sich die Dritte vor der Saison ausgerechnet hatte. Dass man mit diesem Punktestand dann dennoch Vorletzter ist, liegt an der verrückten Bezirksklasse.

Siebte sichert sich gegen Porselen III den Herbstmeistertitel

Für das seit jeher prestigeträchtige Duell Unterbruch gegen Porselen packten beide Mannschaften auch in der 3. Kreisklasse ihre jeweiligen Top Vier aus. Die Gäste aus Porselen traten dabei erstmals in dieser Saison mit Nummer Eins Christian Buchholz an während auf Unterbrucher Seite Nils Heinrichs kurzfristig das Kadertraining absagen musste, da kein adäquater Ersatz für ihn gefunden werden konnte. Zwischen den beiden mit Aufstiegsambitionen ausgestatteten Mannschaften bahnte sich also eine „echte Schlacht“ an, wie Spielführer André Paul es ausdrückte. Unterbruch VII galt dabei dank der bisher überragend auftretenden Schülerspieler Simon Wilms und Nils Heinrichs als Favorit, doch Porselen war auf keinen Fall zu unterschätzen.

In den Eingangsdoppeln setzten sich Wilms/Paul nach sehr starker Vorstellung in drei Sätzen gegen Paulussen/Küsters durch, Heinrichs/Windeln mussten sich nach gewonnenem ersten Satz noch Buchholz/Gobbers geschlagen geben.

Simon Wilms, der endlich mal wieder für die Siebte aufschlagen durfte, gewann nicht nur gegen Harald Paulussen, er nahm ihn auseinander. Schwerer hatte es Nils Heinrichs gegen Spitzenspieler Christian Buchholz, der ihm einiges abverlangte, doch schlussendlich siegte Nils nach 1:2-Satzrückstand noch im Entscheidungssatz, wieder einmal punktet er, wenn es drauf ankommt.

Yannic Windeln tat sich indes schwer gegen Frank Gobbers, das eher unberechenbare tempowechselreiche Spiel des Ex-Unterbruchers wollte ihm nicht so richtig liegen, als er dann ins Spiel fand, verlor er in der Verlängerung. André Paul, der sich schon eine Stunde vor Spielbeginn mit Simon systematisch auf das Spiel vorbereitet hatte, zeigte gegen Bernhard Küsters, dem er viel Respekt entgegenbringt, eine starke Leistung – vielleicht seine beste diese Saison, selbstbewusst und von Angst nichts zu sehen siegte er in drei Sätzen.

Simon, mit dem die Siebte bisher immer gewonnen hat, bewies gegen Christian Buchholz, warum. Mit 11:4 und 11:3 setzte er in den ersten beiden Sätzen eine deutliche Hausnummer und auch Christians Anschlusssatz konnte Unterbruchs Einser nicht mehr vom Sieg abhalten. Nils kam derweil gegen Harald Paulussen besser zurecht als zuvor gegen Buchholz, auch er fuhr nun einen deutlichen Dreisatzsieg ein und erhöhte die Führung der Siebten auf 6:2.

Yannic musste sich dem starken Bernhard Küsters letztendlich deutlich geschlagen geben, am Nebentisch ging es knapper zu, als André sich mit 11:9, 17:15 und 13:11 dreimal nervenstark gegen Frank Gobbers durchsetzen konnte.

Weniger Glück am Satzende hatte Yannic dann gegen Christian Buchholz, auch hier wurden alle drei Sätze nur mit zwei Punkten Differenz entschieden, aber leider dreimal für Porselen. Simon hatte es im Abschlussspiel gegen Bernhard Küsters dann nicht mehr so leicht wie noch bei seinen beiden Siegen im oberen Paarkreuz, aber auch gegen den gut dagegenhaltenden Bernhard setzte sich schließlich Simons Klasse nach vier Sätzen durch.

Mit dem 8:4-Sieg gegen die direkten Konkurrenten aus Porselen sichert Unterbruch VII somit die Tabellenführung nach Abschluss der Hinrunde und distanziert Porselen schon auf sechs Punkte. Da vom Tabellenzweiten Kirchhoven V wahrscheinlich gleich mehrere Leute nach oben rausrutschen werden, scheint der zwei Punkte zurückliegende Dritte Tüddern II nun härtester Konkurrent um den Aufstieg zu sein. Ohne Simon und Nils, die oftmals den Grundstein für die Siege der Siebten legten, aber ihr Talent in der Rückrunde in höheren Spielklassen entfalten werden, wird das Rennen um den Aufstieg keine leichte Aufgabe werden, umso ärgerlicher das unnötige 7:7 gegen Tüddern II, wo man ohne Simon antreten musste, umso wichtiger aber auch, dass man Porselen und Kirchhoven schlagen konnte.

Sechste nötigt Porselen II beim 4:9 Respekt ab

janrasantIm letzten Saisonspiel der Sechsten ging es gegen die Übermacht aus Porselen, die nach neun Begegnungen bei nur sechs Verlustpunkten stand und bisher nur dem Tabellenzweiten Lindern III und dem Tabellendritten Oberbruch II beim jeweiligen 9:2 mehr als den Gnadenpunkt gelassen hatte. Eine klare Sache also, das von den Unterbruchern selbst errechnete Endergebnis lautete „1:9 oder 2:9“ – immerhin hatte man mit Nils Heinrichs und Jan Gantevoort auch ohne die fehlenden Christoph Gottschalk und Norbert Hummen sowie den in die Fünfte hochgerückten Yannik Duven noch zwei Trumpfkarten in der Hand. Die generell eher junge sechste Mannschaft war durch das Fehlen der beiden Alterspräsidenten so jung aufgestellt, dass der Autor mit 25 Jahren erstmals als ältester Spieler seiner Herrenmannschaft antreten durfte.

Da man ja sowieso keine Chance hatte, wurde der im Vorfeld angefragten Spielverlegung durch Porselen zugestimmt, schließlich wollte man Jan auch mal die Chance geben, einen echten Gegner gegen sich zu haben – während seines 16:0-Marsches war das junge Talent bisher nur von Max Köster und Dominik Franken gefordert worden. Einen Ersatztermin zu finden gestaltete sich dank der Wettspielordnung als schwierig, eine Nachverlegung über das Ende der Hinrunde hinaus war leider nicht möglich, also trat Unterbruch VI am Freitagabend mit Nils Heinrichs und Marcel Dorn im unteren Paarkreuz an, Oliver Bösing rutschte zu Jan Gantevoort in die Mitte und Tobias Derichs zu Julian Esser nach oben. Als Dank für die achte Verlegung in zehn Spielen überraschten die komplett antretenden Porselener uns mit Schokoladennikoläusen, die gleich für blendende Laune bei den Gastgebern sorgten.

In den Doppeln wurde „just for fun“ aufgestellt, Julian wollte lieber gegen Heinrichs/Northemann spielen, Tobias hatte Lust auf ein Doppel mit Marcel, Nils musste mit dem Autor vorlieb nehmen. Das „ungeschlagene“ Spitzendoppel Derichs/Dorn hatte trotz „schwarz auf schwarz und dann bumm“-Taktik keine Chance gegen das ungeschlagene Doppel 2 Radomski/Woltery, ebensowenig Bösing/Heinrichs gegen die ebenfalls ungeschlagenen Reiners/Franzen, Coach Gantevoorts Vorschlag, so viele Kantenbälle wie möglich zu produzieren, wurde zwar ausgeführt, die Porselener waren dennoch zu stark. Gegen das – natürlich ebenfalls ungeschlagene – Doppel 1 Heinrichs/Northemann zeigten Esser/Gantevoort jedoch eine wahre Meisterleistung, bezwangen ihre Gegner in einer einmaligen harmonischen Vorstellung glatt in drei Sätzen.

Während Hans-Walter Radomski seine Ankündigung „das geht schnell“ gegen Tobias Derichs mehr als wahr machte und dem Unterbrucher nur 11 Punkte in drei Sätzen ließ, ihm anschließend aber noch ein paar Tipps bezüglich des Einsatzes seiner Noppen gab, zeigte Julian Esser eine achtbare Leistung gegen Heinz-Willi Heinrichs, dem er auf Augenhöhe begegnete und erst im vierten Satz denkbar knapp mit 13:15 die Segel streichen musste.

Nun kam das Spiel, das Jan davon abhalten sollte, zu null durch die Klasse zu gehen, aber Jans Ankündigung „Ich will zu null bleiben!“ sollte wider Erwarten standhalten. Mit einer Klasseleistung blieb Jan in vier Sätzen siegreich über Armin Woltery, die null hielt stand. Oliver Bösing auf der anderen Seite musste wie erwartet eingestehen, dass Klaus Reiners eine Nummer zu groß für ihn ist und verlor trotz passabler Leistung 0:3.

Schon zwei Bonuspunkte für die Sechste, jetzt konnte Nils Heinrichs gegen Götz Northemann den sicher eingeplanten Punkt machen. Northemann hatte jedoch anderes vor und holte mit 13:11 den ersten Satz, Nils gleich umringt von Unterbrucher Zuschauern, um ihn auf die richtige Spur zu bringen. Souverän entscheidet Nils mit 11:2 den zweiten Satz für sich, eine weitere Beratung scheint nicht notwendig zu sein. Götz Northemann erweist sich aber als clever und ändert sein Spiel ab, lockt Nils immer wieder durch Schnittwechsel in Fehler, holt sich Satz drei. Trotz erneuter Beratung steht Nils dann im vierten Satz schon vor der Niederlage, muss zwei Matchbälle abwehren, dann gewinnt er doch noch 14:12. Im Entscheidungssatz führt er hoch, dann kommt Northemann zurück, bei 7:6 für Nils nimmt die Unterbrucher Bank rund um Uli Hollwitz und Holger Köster Time-Out. Nils reagiert perfekt darauf, setzt alles um und siegt 11:7. Der dritte Punkt für die Sechste, die gegen Porselen II nun schon besser dasteht als alle anderen Mannschaften ihrer Klasse.

Es folgte das Sensationsspiel des Abends, als Ersatzmann Marcel Dorn (TTR 1064) von Unterbruch VIII gegen den ungeschlagenen Dietmar Franzen (TTR 1366) an den Tisch ging. Jan Gantevoort hatte zuvor gewettet, dass wenn Marcel gegen Dietmar gewinnen sollte, er eine Woche lang alles mache, was Marcel ihm befehle. Es war die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten, hier einen Punkt zu holen. Aber ein grinsender und klatschender Jonas Hamers konnte nun die Früchte seiner Arbeit bewundern, hatte er beim Jugendtraining doch Marcels Block auf gute, spinreiche Topspins eingestellt. Franzen spielte nicht schlecht, er spielte, wie er immer spielt, aber Marcel wurde zum wahren Blockmonster, mit unheimlich guter Bewegung und fein justierten Blocks auf alle Spinvarianten gab er dem Porselener alles zurück, siegte im ersten Satz tatsächlich 13:11. Im zweiten Satz führte er schon 10:8, eine Sensation bahnte sich an, dann stellte Dietmar auf einmal radikal um: Was mache ich gegen einen Spieler der 3. Kreisklasse? Lange Oberschnitt-Seitschnitt-Aufschläge. Drei der vier folgenden Punkte, die Dietmar zum Satzgewinn holte, waren direkte Aufschlagpunkte. Im dritten Satz punktete der Porselener dann mit nahezu jedem Aufschlag direkt, was Marcel ihm hoch zurückbrachte, wurde abgeschossen, schnell stand es 11:3. Eine Nachhilfestunde in Sachen Aufschlagannahme musste her, gleich mehrere standen bei Marcel und studierten noch einmal die Bewegung. Nun bekam er sie, konnte die Aufschläge zurückbringen. Im vierten Satz überraschte Marcel neben seinen unglaublich starken Blocks auch noch durch gut gesetzte Vorhandtopspins, setzte einen inzwischen fluchenden Dietmar immer mehr unter Druck – und gewann 14:12. Im Entscheidungssatz setzt sich Dietmar dann mit zwei Riesenbällen und einem Fehler Marcels direkt mit 3:0 ab, beim Wechsel steht es 5:1. Marcels Vertrauen in sich selbst bröckelt, auf einmal geht er in den Block nicht mehr richtig rein, trotzdem bleibt er noch dran, verliert am Ende 6:11. Schade. Das Ding war drin, das war wirklich drin. Eine absolute Hammerleistung von Marcel, der hier wohl das stärkste Meisterschaftseinzel seiner Karriere zeigte und unglaubliche Reserven in seinen Spielqualitäten offenbart.

Nach dieser Überraschung im unteren Paarkreuz lief oben dann wieder alles normal, Julian unterliegt nach gewonnenem ersten Satz dann doch deutlich Radomski während Tobias nur im zweiten Satz ein wenig gegen Heinrichs entgegensetzen kann. Dann bekam Klaus Reiners die letzte Chance, Jan die null noch zu verderben, aber Jan zeigte sich einmal mehr spielerisch absolut überragend, in einem hochklassigen Spiel agierte er nicht nur technisch blitzsauber, sondern vor allem auch taktisch und nervlich stark, von eiskalten Stoppbällen direkt hinters Netz bis zu lang verteilten platzierten Topspins bot er alles auf, um seine null zu halten. Nach vier Sätzen wunderbaren Tischtennissports stand es dann fest: Jan Gantevoort geht in seiner ersten Halbserie als Unterbrucher mit 18:0 durch die Klasse durch und übertrifft damit alle in ihn gesteckten Erwartungen.

Da Nils im vorgezogenen Spiel schon 1:3 gegen Dietmar Franzen unterlegen hatte – was Marcels starke Leistung nur noch mehr aufwertet – war das Spiel inzwischen schon entschieden, aber nach einem 3:11 im ersten Satz gegen Armin Woltery (TTR 1503) sagte sich der Autor (TTR 1269) „nur weil der gut ist brauchst du nicht schlecht zu spielen“ und zeigte daraufhin ebenfalls eine Klasseleistung, gewann vor allem durch gute Eröffnungen via Rückhandtopspin und sicheres Nachgehen mit der Vorhand den zweiten Satz mit 11:7, wollte im dritten dann zu schnell zu viel und ging noch einmal 2:11 unter, dann aber hatte er die richtige Dosis raus. Olis berüchtigte fünf Minuten dauerten diesmal ziemlich lange, im vierten Satz setzte er sich wieder mit 11:8 durch, immer wieder über den sonst kaum in der Meisterschaft eingesetzten Rückhanderöffnungsspin kommend. Im Entscheidungssatz war es auch lange Zeit knapp, bei 7:7 macht Oli dann zwei unnötige leichte Fehler, die ihn letztendlich eine sehr realistische Siegchance kosten, Armin siegt am Ende 11:8.

Mit dem 4:9 setzt die Sechste ein deutliches Zeichen gegen Porselen II, bedenkt man, dass die Spiele von Marcel und Oliver – auch wenn es niemand für möglich gehalten hätte – locker auch hätten kommen können und dass Julian gegen Heinrichs auch fast dran war, dann zeigt sich angesichts des bisher mehr als lockeren Durchmarsches der Porselener, dass die sechste Mannschaft das Potential hat, um die Klasse zu halten, dass sie durchaus auch auf Platz fünf stehen könnte. Durch die Abgabe Jan Gantevoorts in eine höhere Spielklasse wird die Rückrunde aber auch nicht unbedingt leichter, auch das Hochrücken von Julian Esser kann durch den Zugang neuer Talente nur bedingt ausgeglichen werden. Der Kampf gegen den Abstieg wird Unterbruch VI wohl bis zum letzten Spiel der Saison begleiten, aber Leistungen wie die heutige zeigen einmal mehr das spielerische Potential dieser Mannschaft.

Sechste gegen Birgden II: Wer will noch vorziehen?

Die letzten beiden Saisonspiele der sechsten Mannschaft verliefen überaus positiv, nach den Pflichtpunkten gegen Höngen II und dem klaren Sieg gegen ersatzgeschwächte Süsterseeler bekam man in Birgden ein weiteres Geschenk, das Unterbruch VI gegen mit drei Ersatzleuten angetretene Birgdener dankend annahm. Trotz einvernehmlicher Spielverlegung kam es dabei zum Chaos durch Vorziehen aller möglichen Spieler, die Übersicht zu behalten erwies sich hier mehr als schwierig.

Die Unterbrucher setzten nach eingehender Beratung eiskalt Esser/Gantevoort als Doppel 1 und ließen Jan dann vorziehen, denn Schlussdoppel verlor man ja sowieso immer, da lieber die Chance in den Eingangsdoppeln wahrnehmen. Doch zunächst ging es viel chaotischer los, so wurde noch vor den Doppeln die Begegnung Günter Jansen gegen Christoph Gottschalk gespielt, die von beiden Seiten stark gespielt bis in den Entscheidungssatz ging, wo Christoph leider den Kürzeren zog. Parallel dazu wurde das Spiel Jan Gantevoort gegen Florian Wellens vorgezogen, in der Jan den Birgdener Ersatzspieler in gewohnter Manier in drei Sätzen abfertigte. Danach folgte erstmal die Begrüßung, das Vorlesen der Aufstellungen und all der bürokratische Kram, bei dem die Sechste erst realisierte, dass Birgden mit drei Mann Ersatz spielte, da war wohl noch etwas für Birgdens Erste abgezweigt worden. Dann erst ging es in die Eingangsdoppel.

Die beiden Ex-Birgdener Julian und Jan bestätigten das in sie gesetzte Vertrauen wenn auch knapp mit ihrem 3:2-Erfolg über Jansen/Wellens. Doppel 2 Gottschalk/Heinrichs zeigten in ihrem ersten gemeinsamen Spiel eine starke Leistung gegen Jacobs/Hanssen, mit denen sie zwei Sätze lang auf Augenhöhe mithalten konnten, nach zwei Sätzen in der Verlängerung hieß es hier noch 1:1 – dann schlichen sich leider ein paar Fehler ein, so servierte Nils ein paar Bälle viel zu hoch und Christoph setzte ein paar Topspins daneben, was die Birgdener direkt gnadenlos ausnutzten und die letzten beiden Sätze für sich entschieden. Doppel 3 Hummen/Bösing, die sich gegen Süsterseels Ersatzspieler ihren ersten Doppelsieg der Saison erkämpft hatten, mussten auch in Birgden gegen Ersatzspieler ran – mit Heinrichs/Claßen hatte man zwei Jungs aus der Jugend 1. Kreisklasse gegenüberstehen, die den beiden Oldies überraschend gute Gegenwehr lieferten und den Unterbruchern sogar einen Satz abnahmen, aber am Ende siegte dann die Erfahrung.

Inzwischen blickte zwar niemand mehr so recht durch, aber da Günter Jansen, der seinen Anzug kurzzeitig gegen das Birgdener Trikot getauscht hatte, zügig wegmusste, wurde nun Jansen gegen Esser aufgerufen, Julian ging dabei nach verlorenem ersten Satz verdient 2:1 in Führung, im vierten Satz wurde es dann richtig knapp. Bei 11:10 für die Gastgeber segelte ein Angriffsball von Jansen haarscharf am Tisch vorbei, Schiedsrichter Birgden zählt den Punkt für Julian, Jansen widerspricht, lenkt aber schließlich ein. Julian bleibt cool und punktet zwei weitere Male, gewinnt das Spiel. Da auch Jan noch wegmusste, wurde Gantevoort gegen Hanssen ebenfalls vorgezogen, auch hier überzeugte Jan wie gewohnt und siegte in einem tollen Spiel in drei Sätzen gegen Dietmar, der ihm viele Bälle zurückbrachte und Jan dazu zwang, mehrmals seine ganze Kunst aufblitzen zu lassen.

5:2 für uns hieß es in der Zwischenstandsnachricht an Tobias Derichs, der heute leider verhindert war, der eigentlich eingeplante Ersatzmann Yannik Duven war kurzerhand in die Fünfte befördert worden, für ihn spielte heute Nils Heinrichs. Ebenjener zog dann gleich mal sein Einzel gegen Namensvetter Lukas Heinrichs vor, in dem Nils als Bezirksklassenspieler dem Jungen aus der 1. Kreisklasse kaum Chancen ließ und unter dem Blick seines Vaters Achim klar in drei Sätzen siegte. Auch Christoph Gottschalk zog sein zweites Einzel vor – die Frage war eigentlich eher, wer heute nicht vorzog – aber gegen einen stark aufspielenden Christian Jacobs konnte er keinen Satzgewinn erzielen, auch wenn er dreimal sehr nah dran war. 6:3 das Update für Tobias, der am anderen Ende der Leitung schon frohlockte.

Die eigentlich angedachte Spielreihenfolge bedeutete inzwischen gar nichts mehr, denn Florian Wellens wollte auch noch vorziehen und trat somit Norbert Hummen gegenüber. Norbert, der sich nach bisher eher mäßigen Leistungen in der Hinrunde für sein altes Spielgerät aus seiner 10:2-Rückrunde letzter Saison entschieden hatte, trümmerte den Birgdener in drei Sätzen vom Tisch und sorgte somit für einen Überraschungspunkt, die Entscheidung für die kurzen Noppen erwies sich dabei als goldrichtig. Nun stand auch dem eigentlich ersten Einzel des Spiels Jacobs gegen Esser nichts mehr im Weg, Julian präsentierte sich hochmotiviert und in Bombenform, ging direkt 2:0 in Führung. Nach einem Schiedsrichterwechsel und der Abreise Christophs und Jans wollte es aber nicht mehr so ganz rund laufen, der dritte Satz ging nach vielen eigenen Fehlern verloren, im vierten spielte Christian dann bärenstark auf und rang den sich wieder erholenden Julian nieder, der selber dann im fünften Satz alles auspackte und zu sechs die Oberhand behielt.

„Das war der achte“, merkte Unterbruchs Mannschaftsführer an, fest davon ausgehend, das Spiel gegen Luca Claßen nun ausmachen zu können. Am Nebentisch trug Norbert dabei noch sein eigentlich erstes Einzel gegen Dietmar Hanssen aus, auch hier mit seinem alten Spielgerät präsentierte sich der Unterbrucher in neu gefundener Spielstärke und lieferte dem Birgdener Sportwart ein packendes Match, bei dem ihn nach 2:1-Satzführung leider seine Schulterverletzung wieder einholte und Dietmar somit die beiden letzten Sätze für sich entscheiden konnte. Oliver Bösing zeigte derweil keine Gnade vor Schülerspieler Claßen, spielte voll durch und ging im ersten Satz 9:1 in Führung, gewann zu vier. Nachdem er den zweiten Satz sicher nach Hause geschaukelt hatte, ließ er Luca im dritten Satz ein wenig zu sehr mitspielen, bei 10:8-Führung trifft der junge Birgdener dann zwei schöne Vorhandbälle und holt sich anschließend noch den Satz. Nun von seinen Mannschaftskollegen gecoached und mit neuem Selbstvertrauen ausgerüstet macht er dem Autor erstmal ordentlich Angst, der Vorhandtopspin kommt sicher und wird gut verteilt, Olis Blocks sind viel zu harmlos, selber was zu tun traut sich der Unterbrucher auf einmal nicht mehr. Erneut wehrt Luca zwei Matchbälle ab und holt auch den vierten Satz mit 14:12. Erst im fünften Satz bringt Oli, der nun wieder selbst mal angreift, seine Führung durch und gewinnt 11:7, zeigt sich aber mehr als erstaunt und anerkennend darüber, wie gut der Schülerspieler mit TTR 971 dagegenhalten konnte.

9:4 also der Endstand und auch wenn ein Sieg nach Bekanntwerden der Birgdener Aufstellung schon fast Pflicht war, so musste man die Punkte doch erstmal holen. Positiv herauszuheben sind vor allem Julian Esser, der im dritten Spiel in Folge in Einzel und Doppel ungeschlagen bleibt – bei den drei Siegen der Sechsten – und Norbert Hummen, der endlich wieder an seine altbekannte Stärke anknüpft und heute richtig überzeugen konnte. Da Süsterseel parallel zu unserem Spiel Kirchhoven III mit 9:7 niederkämpfte, verweilt die Sechste trotz des Bonussieges in Birgden weiter auf dem Relegationsplatz, mit einem Punkt Rückstand auf Süsterseel und Kirchhoven und zwei Punkten auf Karken.

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