Kellerduell: Fair ja, spannend nein

Faire und spannende Spiele im Kellerduell hatten sich beide Mannschaften zu Beginn der Partie Eintracht Aachen II – TTC Unterbruch III gewünscht. Unterbruch konnte aber nur 50 Prozent der Wünsche einhalten. Fair blieb es selbstverständlich. Nur mit der Spannung, das kam nicht hin. Zu einseitig verlief das Spiel, das schließlich 9:1 endete…

Eintracht Aachen musste zwei Stammspieler ersetzen, Unterbruch wie schon beim 1:9 auf Benjamin Hungerkamp verzichten. Schon in den Doppeln war die Richtung vorbestimmt. Zwar liefen die Unterbrucher Doppel nicht immer ganz rund, aber dennoch schafften es alle drei, die Spiele für sich zu entscheiden. Als dann der immer noch am Teetropf hängende Alexander Silnik Aachens König mit Spins und Blocks in die Verzweiflung trieb und auch der Autor Eintrachts Nr. 1 Fuchs besiegte, durfte das mittlere Paarkreuz mit einer beruhigenden 5:0-Führung an die Platten. Wildpferd Michael Knoben galoppierte dennoch wieder kräftig und besann sich erst zum Schluss des fünften Satzes auf eine ruhigere Gangart, was ihm den knappen Sieg einbrachte. Von Galopp wollte Philipp Duven an der Nebenplatte gar nichts wissen. Mit der Gangart „gemächlicher Trab“ war gegen Axel Kostard nichts zu holen. Die Mitspieler versuchten, Philipp die Sporen zu geben, so dass es dann tatsächlich noch in den fünften Satz ging. Hier zeigte der Aachener mehr Elan und Philipp gab das Spiel ab, als einziger Unterbrucher, so dass er vom gemächlich trabenden Hengst augenblicklich zum schwarzen Schaf des Abends mutierte… doch die Dritte verkraftete dies ohne Mühe. Frank Hütten erhielt noch eine Impfdosis Selbstvertrauen verabreicht, die ihn dann auch befähigte routinier Albrecht Kunz realtiv sicher in die Schranken zu weisen.

Das schönste Spiel des Abends zeigte aber Thorsten Schmitz, der mit Ruhe, Übersicht und teilweise fantastischen Bällen seinen Aachener Gegner dominierte. Das 3:0 war toll herausgespielt und bewies Thorsten, dass in der Ruhe die Kraft liegt und dann seine Stärken sehr deutlich zum Tragen kommen. Was er an Angriffsbällen seines Gegners zurückbrachte war sehenswert. Die Mannschaftskameraden staunten, freuten sich und mussten wegen der spektakulären Bälle häufig Beifall klatschen.

Mit einer 8:1-Führung ging Sascha zum zweiten Einzel an die Platte, tat sich aber schwer gegen Oliver Fuchs. Am Ende siegte er knapp, so dass das Spiel des Autors gegen König nach zwei gewonnenen Sätzen für Unterbruch beendet wurde.

Das 9:1 spiegelt eine starke Unterbrucher Mannschaftsleistung wider. Allerdings wurden die Aachener auch etwas unter Wert geschlagen. thorstenaktion

Thiemann/Duven bewahren Vierte vor Abstiegsplatz - 8:8 gegen Straeten

Im hochwichtigen Abstiegsduell mit den punktgleichen Straetenern sollte sich entscheiden, welche der beiden Mannschaften die Hinrunde auf dem rettenden neunten Platz beendet und wer sich mit Relegationsplatz zehn zufrieden geben muss. Da der zuletzt stark spielende Frank Hütten sich wegen der Personalnot der sich ebenfalls im Abstiegskampf befindenden Dritten festgespielt hatte, wurde für die Vierte kurzerhand Neuzugang Björn Bigdon nachgemeldet, den benötigten Permanentersatz stellte der aus der Fünften zur Sollstärkeerhaltung hochgerückte Gerd Mobers. Straeten trat im Gegenzug mit Mann und Maus komplett an, um Unterbruch IV den rettenden neunten Platz streitig zu machen.

In den Eingangsdoppeln setzte das gut funktionierende Spitzendoppel Thiemann/Duven ein deutliches Zeichen, gewann klar überlegen in drei Sätzen gegen Evers/Heinrichs. Das seit langer Zeit zusammenspielende Doppel Bischofs/Deriks lieferte gegen Straetens Spitzendoppel Hermann/Scherrers eine enge Partie ab, bei 10:6-Führung im fünften Satz sahen die Unterbrucher schon wie der Sieger aus, dann kam jedoch alles anders und Straeten punktete sechsmal in Folge. Im Doppel 3 Bigdon/Mobers gegen Schröder/Schaps ging es ebenfalls eng zu, nach gelinde gesagt schlechtem Start und einem 0:2-Satzrückstand kämpften sich Björn und Gerd nochmal rein und gelangten in den Entscheidungssatz, gerieten dort jedoch wieder ins Hintertreffen und verloren nach hohem Rückstand schließlich 8:11.

Nach diesen zwei bitteren Doppelniederlagen im fünften Satz und dem daraus resultierenden 1:2-Rückstand stand Unterbruchs Topspieler Guido Thiemann gegen den starken Andreas Evers gehörig unter Druck, mit viel Biss, Kampfgeist und Laufarbeit hielt Guido dagegen an, bei 6:6 im fünften Satz vergibt Evers zwei Aufschläge, liefert Guido einen hohen Ball und schließlich springt der Unterbrucher nochmal um und trifft eine Granate, 10:6, das Ding ist gelaufen, Thiemann holt es mit 11:6 sicher nach Hause. Auch Andreas Bischofs hatte gegen Hans Joachim Hermann eine schwere Hürde zu nehmen, musste sich aber leider in vier Sätzen geschlagen geben, der Straetener einfach zu stark.

Im mittleren Paarkreuz fand Björn Bigdon bei seinem Debütspiel auf Anhieb gut rein, mit langsamen weichen Topspins nahm er Achim Heinrichs komplett aus dem Spiel, teilweise mit gefährlich hohen Flugkurven hielt er Achim meist in der Rückhand, wo der Straetener sein Blockspiel aufzuziehen versuchte, auf die langsamen Spins aber viele Fehler machte und Björn spielte sicher weiter, zog einfach solange, bis Achim den Fehler machte. Nach zwei klar von Björn gewonnenen Sätzen kam Achim dann etwas besser mit den Blocks ins Spiel, machte weniger Fehler, Björn musste selber was tun – aber auf harte Bälle reagierte Achim noch besser, also stellte der Unterbrucher komplett um und ging nach hinten, löffelte und zog die Bälle nach Lehre von Ingo Bischofs einfach nur rein, der Straetener fand mit der Rückhand einfach keinen Abschluss, sprang zum Erstaunen der Zuschauer aber auch nicht um. Es wurde knapp, aber am Ende behielt Björn mit dieser ungewöhnlichen Taktik mit 12:10 die Oberhand, auch wenn er nachher selber nur den Kopf darüber schütteln konnte. Michael Deriks fand indes gegen Achim Schröder gar nicht ins Spiel, die Gedanken waren da, sie waren richtig, aber er traf einfach nicht. Am Ende ein klares 3:0 für Straeten.

Im unteren Paarkreuz spielte David Duven dann richtig stark auf, Guidos Befürchtung, dass er die guten Leistungen aus den Doppeln wie in den letzten Spielen nicht mit ins Einzel rübernehmen kann, erwiesen sich diesmal als unbegründet, denn David knüpfte an die Zeiten vor seiner langen Trainingspause an und scheint nun auch im Einzel wieder zu alter Stärke zurückzufinden. In drei klaren Sätzen demontierte er Andreas Schaps förmlich, endlich kam auch wieder der Rückhandtopspin sicher und mit hohen Geschwindigkeiten. Ersatzmann Gerd Mobers musste sich auf der Gegenseite bis auf einen knapp gestalteten zweiten Satz recht deutlich Rudi Scherrers beugen, der einfach viel zu viel zurückbrachte von dem, was Gerd versuchte.

4:5 also der Zwischenstand, als Guido Thiemann gegen Hans Joachim Hermann an den Tisch musste. Im ersten Satz stand der Straetener wie neben sich, wurde von Guido regelrecht auseinandergetrümmert, lieferte dem Unterbrucher Vorlagen ohne Ende. Im zweiten Satz fand Hermann dann ins Spiel, Guido behielt aber noch einmal die Oberhand, dann drehte der Straetener auf und holte knapp die Sätze drei und vier, wieder ging es in den Entscheidungssatz – und wieder zeigt Guido absolutes Toptischtennis, mit erstaunlich guter Bewegung und immer richtig zum Ball stehend trifft er jede Kugel, teilweise hatte man das Gefühl, man schaut da einem Sven Jansen zu und nicht Guido Thiemann – aber es ist Guido und mit einem lauten „Ja!“ verwandelt er die Vorhand aus umlaufener Rückhand zum 11:6 und steuert einen weiteren wichtigen Punkt zum Unterbrucher Konto bei. Und auch am Nebentisch läuft es gut für die Vierte, Andi Bischofs hellwach und hochkonzentriert, mit vielen Spinvariationen bestimmt er das Spiel gegen Namensvetter Andreas Evers, gewinnt zwar knapp, aber doch in nur drei Sätzen und zeigt mit einer weiteren starken Leistung, dass er bereit ist für Kreisliga oben – die Führung für Unterbruch!

Doch in der Mitte drehten die Straetener das Spiel wieder, Björn wirkte unsicher gegen Achim Schröder, haderte mit sich selbst und den zu ungünstigen Zeitpunkten gesetzten Kantenbällen seines Gegners, die für ihn typischen weichen Topspins wehrte Schröder sicher ab, beim Abschluss machte Björn immer wieder Fehler auf die Schnittumkehr seines Kontrahenten und musste nach vier Sätzen schließlich anerkennen, dass man Kreisliga Mitte auch mal ein Spiel verlieren kann. Mütze konnte gegen Achim Heinrichs derweil nicht das umsetzen, was er wollte, den Gegner schon längst ausgeguckt, den sicheren Punkt vor Augen und dann verhungert der Ball auf dem Weg – der auf Mützes gerades Spiel gut zurechtkommende Achim war aber fast nur über die Platzierung zu kriegen, aber Michaels Arm wollte nicht ausführen, was sein Besitzer sich dachte und so musste auch er sich in vier Sätzen geschlagen geben, am Ende wie Björn sichtlich unzufrieden mit seiner Leistung.

6:7 hieß es nun also. Während Gerd Mobers gegen Andreas Schaps nicht viele Mittel fand und in vier Sätzen schlussendlich doch deutlich dem Straetener unterlag, zeigte David nach einem 12:14 im ersten Satz ein wahres Tischtennisfeuerwerk gegen Rudi Scherrers, nahezu jeder Topspin saß, die Bewegung war gut, das Stellungsspiel hervorragend, die Technik fehlerlos – wenn der so spielt wie heute, dann kann der auch Kreisliga oben spielen, da waren sich Guido und Andi einig – und somit sorgte David nach einer weiteren starken Vorstellung mit seinem 3:1-Sieg für den 7:8-Spielstand, der ihm selbst und Guido das Schlussdoppel ermöglichte.

Im Schlussdoppel gegen Hermann/Scherrers knüpften Guido und David dann nahtlos an ihre Leistungen aus dem Eingangsdoppel und ihren Einzeln an, beide trafen wie die Verrückten und sicherten zügig den ersten Satz, im zweiten Satz schlichen sich dann ein paar Fehler ein und hart kämpfende Straetener machten es wieder spannend, es ging in die Verlängerung, mehrmals lag der Satzgewinn auf Guidos Schläger, knapp drüber, vorbei, dann fischt David bei 16:17 einen Netzroller noch auf den Tisch, den darauf kommenden Topspin zieht Guido eiskalt gegen, Unterbruch bleibt da, geht wieder in Führung, diesmal hat David das Ding vor Augen, vergibt aber auch, erneut muss ein Satzball abgewehrt werden, dann setzten sich Thiemann/Duven mit einem wunderschönen Spielzug 19:18 in Führung, jetzt muss das Ding doch kommen – und es kommt. 20:18 für Unterbruch IV. Im dritten Satz stehen die beiden wieder besser, deutlicher noch als im ersten Satz dominieren sie ihre Gegner, gehen verdient 10:3 in Führung, dann fangen sie an, rumzuspielen, 10:5, 10:6. Durchspielen, Jungs, bringt es nach Hause! 10:7… Und dann machen sie es, gewinnen das Schlussdoppel mit 11:7 im dritten Satz.

Thiemann/Duven_Straeten

Somit sichern Guido und David mit zusammen sechs Punkten immerhin noch das 8:8 gegen Straeten und die Vierte verbleibt damit punktgleich mit ihren Gegnern auf Platz neun in der Kreisliga. Neben diesen beiden heute sehr starken Einzelspielern muss man aber auch den Rest der Mannschaft würdigen, die den Verlust von Frank Hütten, der die Dritte heute zu einem 9:1 bei Schlusslicht Eintracht Aachen II führte, gut auffangen konnte und mit Coachen, Anfeuern und zwei weiteren Punkten die Moral der vierten Mannschaft hochhält, die jetzt zwar nicht besser dasteht als vorher, aber wenigstens auch nicht schlechter. Das Unentschieden gegen Straeten war ein wichtiges, hält man damit schließlich nicht nur die Straetener selbst hinter sich, sondern nimmt Birgden auch die realistische Chance, noch in der Hinrunde zu uns aufzuschließen.

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