Yannik schlägt René Wirtz, trotzdem Relegation für die Sechste
von Archiv am 23.02.2014 19:53 Uhr
Ohne Dieter und Tobias reiste die sechste Mannschaft nach Süsterseel, im Gepäck eher Resignation statt Hoffnung, hatten die Süsterseeler doch am vorangegangenen Dienstag mit vier Mann Ersatz gegen Abstiegskonkurrent Birgden III mit 5:9 unterlegen und damit den Birgdenern zwei dringend benötigte Punkte beschert. Gegen unsere Sechste natürlich nahezu komplett, da man am Wochenende spielte, eine Mannschaft, die sogar unsere Fünfte besiegt hatte. Nur Nummer Vier Theo Philippen fehlte, dafür trat der starke Ersatzmann Tobias Plum an. Unterbruch spielte heute mit Max Köster und Thomas Wilms, der nach Beginn der Semesterferien zu seinem ersten Einsatz kam. Unterbruch musste also gewinnen, um sich realistische Chancen auf den direkten Klassenerhalt zu erhalten und ein starkes Doppel 1 mit Christoph und Yannik brachte den Gästen auch gleich den ersten Punkt ein, während Norbert und Oli als Doppel 2 eine kalkulierte Niederlage einstecken mussten. Im dritten Doppel lieferten sich Max Köster und Thomas Wilms einen engen Kampf mit Thevissen/Plum, doch das Glück war einfach nicht mit ihnen. 13:15 im ersten Satz mit zwei Netzbällen auf Süsterseeler Seite in der Verlängerung, 10:12 im zweiten Satz und dann auch 10:12 im dritten Satz mit einem Aufschlagfehler bei 10:10. Dreimal war man am Satzgewinn gegen ein ebenbürtiges Doppel dran gewesen, doch am Ende spiegelte das 0:3 nicht ganz das Kräfteverhältnis wieder. Dann folgte die Überraschung des Spieltags, als Yannik Duven nach 1:7-Rückstand im ersten Satz gegen Süsterseels Nummer Eins René Wirtz noch 11:9 gewann ("Wie habe ich den Satz bitte noch gewonnen?"), ein 11:8 folgen ließ und im dritten Satz dominant mit 6:0 davonmarschierte, um das Ding schließlich mit 11:5 nach Hause zu schaukeln. In einem eher unspektakulären Spiel setzte sich Yannik durch gute Bewegung, sichere Blocks und weiche, platzierte Vorhandtopspins in Szene, die René immer wieder in eigene Fehler zwangen. Das war übrigens Yanniks erster Einzelsieg in der Rückrunde, nachdem er im mittleren Paarkreuz mit 0:10 gestartet war. Er braucht anscheinend einfach mal Gegner, die auch eine Herausforderung darstellen. Um mal eine kleine Vorstellung davon zu geben, was für ein Kaliber Süsterseels Einser ist: 1453 TTR verglichen mit Yanniks 1210, 7:0 im oberen Paarkreuz, unter anderem gegen Hans von Cleef und Jacky Mülstroh (!) siegreich gewesen. Eine sehr konzentrierte und gute Leistung von Yannik, die zeigt, welches Talent in ihm steckt. Hier wurde er seinem neuen Spitznamen "Gottmeister des Tischtennis" wahrlich gerecht. Christoph war gegen Theo Wirtz oft dran, am Ende hatte der Süsterseeler dann aber doch meistens noch einen Topspin mehr in der Tasche, sodass Christoph am Ende 1:3 unterlag. Max dagegen sah überhaupt kein Land gegen den erfahrenen Leo Ernst, wurde in den ersten beiden Sätzen 11:3 und 11:4 abgefertigt. Ziemlich unzufrieden mit seinem Spiel, in dem er viele eigene Fehler im Angriff machte, weil Leo unglaublich gut mit dem Schnitt variierte, fand er erst im dritten Satz richtig hinein und begann zu treffen, verlor aber trotzdem zu 9. Der Verfasser dieses Berichts musste gegen Karl Hensgens ran, was im ersten Satz noch kein Problem darzustellen schien, gewann er doch deutlich mit 11:2. Es folgten darauf jedoch zwei Sätze zu 8 und zu 7 für Karl, woraufhin Coach Thomas eingreifen musste. Sogleich spielte Oli deutlich aktiver und voll auf Angriff und holte den vierten Satz mit 11:3. Karl jedoch war nur für einen Satz überrascht davon und brachte die Bälle im Entscheidungssatz oftmals zurück, griff selber an und konnte den Unterbrucher mit 11:8 bezwingen. 5:2 für Süsterseel also der Zwischenstand, als Norbert Hummen zu seinem Einzel gegen Heinz-Peter Thevissen antrat. Normalerweise eine sichere Bank im unteren Paarkreuz (5:1 bisher), aber heute von Schüttelfrost und Erkältung geplagt, erkämpfte sich Norbert den ersten Satz mit 12:10, den zweiten mit 11:8. Dann schlug der Süsterseeler zurück, ließ Norbert viel laufen und gewann zu 6. Auch im vierten Satz lag Norbert dann hoch zurück, kämpfte sich von 3:8 und 5:9 aber noch einmal ran und konnte noch 12:10 gewinnen. 6:1 für Norbert, der auch nicht ganz fit eine Bank im unteren Paarkreuz bleibt. Nun musste Christoph Gottschalk gegen den starken René Wirtz ran, der im ersten Satz gleich mal zeigte, warum er zu den Besten der Klasse gehört und Christoph zu 5 abfertigte. Eine kurze Beratung in der Satzpause folgte sowie eine Leistung von Christoph, wie er sie schon so oft als Unterbruchs letzte Hoffnung gezeigt hatte, 14:12 für ihn. Am Ende setzte sich jedoch Renés Klasse durch, mit sehenswerten Ballwechseln und gegen einen sich heftig wehrenden Christoph siegte der Süsterseeler zu 7 und zu 9. Es folgten die beiden für den Zuschauer am schönsten anzusehenden Spiele, besonders schön allerdings vor allem für Fans der Süsterseeler Mannschaft. Einerseits der Klassiker Tobias Plum gegen Thomas Wilms, der allein schon durch den Aufruf der beiden Spieler signalisiert, dass es ein gutes Spiel wird und andererseits Yannik gegen Theo Wirtz, das nach der Leistung der beiden in ihren ersten Einzeln ebenfalls Spannung versprach. Zwischen Thomas und Tobias wurden Ballwechsel gespielt, die nicht gerade nach unterem Paarkreuz aussahen, immer wieder stand Thomas hinten und musste abwehren, rannte zu Tobias' Stoppball wieder nach vorne, dann wechselten die Rollen und Tobias wurde nach hinten gezwungen, von Schupfduellen bis Topspinrallyes war in diesem Spiel alles zu sehen. 12:10 und 13:11 für Thomas hieß es nach den ersten beiden Sätzen, der Unterbrucher schweißgebadet, keuchend, nach Wasser lechzend, auch er von einer Erkältung geschwächt. "Ich kann nicht mehr, ich kipp gleich um. Ist mir egal, ich zieh das jetzt durch", so Thomas schon nach dem ersten Satz. Doch Tobias wollte ihn nicht gewinnen lassen, setzte immer öfter seinen Vorhandangriff ein, setzte Thomas schon früh im Ballwechsel unter Druck und gewann den dritten Satz mit 11:6. Tobias verteilte gut, ließ Thomas immer wieder weite Wege laufen und am Ende machte sich die Erkältung dann doch bemerkbar, als Tobias auch die beiden folgenden Sätze zu 7 und zu 8 für sich entscheiden konnte. Alles in allem aber ein sehr starkes Spiel von beiden, wie immer in diesem Klassiker, den auch in der Vorrunde Tobias im fünften Satz für sich hatte entscheiden können. Im Spiel von Yannik gegen Theo Wirtz ging es ähnlich los, auch hier entwickelte sich ein knappes, spannendes Spiel, in dem auf Unterbrucher Seite mit 15:13 und 11:9 die ersten beiden Sätze entschieden werden konnten. Aber Theo kehrte zurück, gewann 11:8 und 13:11 und zwang das Spiel in den Entscheidungssatz. Dort stand es dann dem Spiel entsprechend 10:10, Yannik konnte zuerst punkten, hatte beim 11:10 den Matchball zum greifen nahe, als ein Kantenball Theo im Spiel hielt. Es folgte ein Netzroller, der Theo zum Matchball brachte, den er mit einem Vorhandtopspin auf den Wechselpunkt verwandelte. Ein knappes Spiel auf Augenhöhe und auch wenn Yannik verlor, seine Leistung war da. Beim Stand von 3:8, wobei auf Unterbrucher Seite drei knappe Fünfsatzspiele verloren gingen, musste man also alles gewinnen. Jedoch ließen Oli und Max keinen Zweifel daran aufkommen, dass dieses Spiel bereits entschieden war. Oli unterlag gegen Leo Ernst ähnlich deutlich wie Max zuvor mit 5:11, 1:11, 7:11 und Max lag nach 6:11 und 6:11 bereits 0:2 gegen Karl Hensgens zurück, als man das Spiel mit 3:9 verloren hatte. Fazit des Spiels: Auch ein wiedererstarkter Yannik, der hier eine unglaublich gute Leistung ablieferte, kann eine weitere Niederlage der Sechsten nicht verhindern. Die Sechste muss nun alle ihre vier verbleibenden Spiele gewinnen und Birgden III darf nicht wie in der Hinrunde gegen die Rumpftruppe von Porselen III punkten, damit man am Ende punktgleich ist. Der direkte Klassenerhalt rückt also durch den Birgdener Sieg gegen Süsterseel in weite Ferne, nun konzentriert man sich darauf, den besseren der beiden Relegationsplätze zu sichern.