Westdeutsche Rangliste: Katharina schlägt sich bei den Mädchen achtbar

von Archiv am 17.06.2015 07:25 Uhr

Da Jan Gantevoort sich beim Fußballspielen unglücklicherweise eine Fußverletzung zugezogen hatte und daher trotz Qualifikation weder zur Westdeutschen Rangliste der A- noch der B-Schüler fahren konnte, war Katharina Kluttig auch in diesem Jahr wieder die einzige Unterbrucherin, die bei einer Rangliste auf Verbandsebene aufschlug - diesmal zum ersten Mal bei den Mädchen (U18). Für die Teilnahme an der Westdeutschen Rangliste 2015 in Essen hatte sie sich mit ihrem dritten Platz bei der Bezirksendrangliste qualifiziert. Im Teilnehmerfeld der 36 besten Nachwuchsspielerinnen Nordrhein-Westfalens war die Vierzehnjährige zwar nicht in der Todesgruppe A gelandet, aber auch die Gruppe E hatte es in sich: Nach TTR war Katharina die schwächste der sechs Spielerinnen und wenn eine Spielerin der Damen Oberliga punktemäßig nur die drittstärkste der Gruppe ist, dann kann man erahnen, mit welchem Kaliber von Gegnerinnen Kathi es zu tun bekam. Ihre erste Gegnerin Bianca Samol (TTR 1547) überzeugte beim TTSV Schloß Holte-Sende in der Damen Verbandsliga mit einer 14:2-Bilanz und wird dort in der kommenden Saison in der Damen NRW-Liga aufschlagen. Dass Katharina (TTR 1348) im ersten Satz direkt 0:6 in Rückstand geriet, war aber auch ihrer eigenen Unsicherheit zuzuschreiben. Nach dem 4:11 musste sie komplett neu an das Spiel herangehen und es schien zu funktionieren: 10:8-Führung im zweiten Satz, dann aber zwei Fehler bei der Vorhanderöffnung und schon ging es in die Verlängerung, wo Katharina mit 12:14 unterlag. Der dritte Satz dann gleichermaßen stark, diesmal keine Fehler am Ende und das 11:9 für die Außenseiterin. Wieder einmal jagt Katharina einem 0:2-Rückstand hinterher, aber im ebenfalls ausgeglichenen vierten Satz hat ihre Gegnerin dann wieder zu 7 die Nase vorn, Kathi wechselhaft zwischen extrem starken Ballwechseln und augenscheinlich einfachen Fehlern schwankend. Unzufrieden mit ihrer Leistung ("ich spiel nie wieder Rückhand") geht sie ins zweite Einzel gegen Anni Zhan (Damen Oberliga, TTR 1526). Gegen die Uerdingerin hatte sie bei den Westdeutschen Meisterschaften der Schülerinnen A im Januar in drei Sätzen unterlegen. Auch diesmal kann sie in den ersten beiden Sätzen wenig entgegensetzen, verliert zu 4 und zu 5. Doch wieder im dritten Satz kehrt Katharina dann stark zurück, bewegt sich gut und setzt ihre Gegnerin mit aktiven Bällen zunehmend unter Druck - 11:8. Leider muss sie sich im vierten Satz jedoch der Klasse ihrer Gegenspielerin beugen, ab der Satzmitte gelingt ihr nur noch wenig, 4:11. Gegen die Spitzenspielerin der 1. Mannschaft des FC Schalke 04, Madina Tahmass (TTR 1462, Damen Bezirksliga 14:7) gab es einen kleinen Vorgeschmack auf die neue Spielklasse der Unterbrucher Damen. Zu Beginn ein wenig zu vorsichtig agierend gibt Katharina den ersten Satz 8:11 ab, bestimmt danach aber zunehmend selber das Spiel - 11:8 und 11:9 heißt es in den folgenden Sätzen. Im vierten Satz wird ihre Gegnerin mutiger, hält dagegen, 8:11. Im fünften Satz packt die Schalkerin dann die Brechstange aus, geht rigoros sehr früh in den Angriff über, erst bei 3:7 kann Katharina wieder übernehmen, geht auf 6:7 dran, 7:9, dann 7:11. Ein knappes Spiel, bei dem die Niederlage zwar wehtut, Kathi aber trotzdem mit ihrer Leistung zufrieden sein kann. Ihre nächste Gegnerin Aleyna Tuncer (TTR 1553) war ebenfalls Spitzenspielerin der Damen Bezirksliga (Bilanz 13:1), hier beim TTC Wuppertal, wo die langjährige Unterbrucherin Julia Geiser in der kommenden Saison aufschlagen wird. Auch dieses Spiel gestaltete sich sehr eng, mit 9:11 und 14:16 unterliegt Katharina in den ersten beiden Sätzen denkbar knapp. Ihre Gegnerin agiert mit geschicktem Händchen und Variabilität aus der Halbdistanz, also antwortet Katharina mit gnadenloser Härte auf die Verspieltheit, schießt die Topspins aus der Halbdistanz immer öfter mit der Rückhand ab - 11:5 für Kathi im dritten Satz. Doch die Wuppertalerin passt sich an, der vierte Satz wird wieder knapp und wieder unterliegt Katharina mit nur zwei Punkten Differenz 9:11 - das hätte genausogut auch anders ausgehen können, eine sehr gute Leistung gegen eine solche Gegnerin! Die letzte Chance auf einen Sieg bot sich nun gegen Zoè Peiffert (TTR 1382), die für den DSC Wanne-Eickel in der Mädchen Bezirksliga aufschlägt (sowas gibt es hierzulande gar nicht). In einem technisch sehr sehenswerten Spiel müssen beide Spielerinnen überwiegend über Bewegung und Platzierung punkten, immer wieder treibt Katharinas kurz in die tiefe Vorhand abgelegter Aufschlagsreturn ein Grinsen in das Gesicht von Coach Oli, immer wieder hechtet Zoè hin und kann den Ball nicht mehr erreichen, ärgert sich nach jeder zauberhaft zurückgespielten Angabe mehr. Im Gegenzug lässt sie aber immer wieder Kathi in der Rückhand stehen, wenn der Ball aus dem Spiel heraus in die tiefe Vorhand hinübergeht. Selbige Schwäche kann aber auch Katharina bei ihrer Gegnerin ausnutzen und so kommt es nur darauf an, wer besser und geschickter platziert. Mit 13:11 nimmt Kathi dies im ersten Satz für sich in Anspruch, unterliegt im zweiten jedoch zu 5 als ihre Gegnerin ihre Taktik einwandfrei ausführen kann. Danach macht sich aber auch bemerkbar, dass Katharina die stärkere Rückhand der beiden hat, diesmal holt sie sich auch die knappen Sätze, der dritte geht mit 16:14 an sie. Beim abschließenden 11:8 im vierten und letzten Satz gibt Katharina das Spiel schließlich nicht mehr aus der Hand, deckt ihre tiefe Vorhand gut ab und geht über die Schwachstellen ihrer Gegenspielerin. Klasse gespielt und damit der verdiente Sieg. Somit verabschiedet sich Katharina mit einer respektablen Gesamtleistung von der Westdeutschen Vorrangliste der Mädchen, auch wenn nach etwas zu vielen einfachen Fehlern in den ersten beiden Einzeln und zwei sehr knapp verlorenen darauffolgenden Spielen mit dem Abschlusssieg zusammen vielleicht noch etwas mehr drin gewesen wäre, aber für eine Platzierung unter den ersten drei und die damit verbundene Zwischenrangliste hätte es schon mehr als perfekt laufen müssen. Insgesamt eine sehr gute Vorstellung für eine Erstteilnahme an der Westdeutschen Rangliste der Mädchen, auf die Katharina in den kommenden Jahren aufbauen kann. Dass sie trotz einer 1:4-Spielbilanz noch +8 TTR-Punkte macht unterstreicht noch einmal die Stärke ihrer Gegnerinnen, mit 8:13 Sätzen zeigt sie zudem, dass sie mit allen mithalten konnte.



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