Verrückt, verrückter, Bezirksklasse
von Archiv am 08.12.2014 10:23 Uhr
Nun ist es passiert: die Dritte überwintert auf dem vorletzten Platz der Bezirksklasse, nachdem das Duell der zuvor punktgleichen Dritten mit Westwacht Weiden 5:9 endete. Dass die Alarmglocken aber noch kaum vernehmlich läuten, ist der Tatsache geschuldet, dass man als Vorletzter neun Punkte Vorsprung vor dem Letzten hat, aber nur fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten. Oder um die Tabellensituation noch treffender zu beschreiben: verrückt, verrückter, Bezirksklasse. Schon vor dem Spiel hatte die Dritte Tiefschläge zu verkraften: das 7:9 der Zweiten in Eilendorf und der überraschende Burtscheider Sieg gegen allerdings alles andere als komplette Kohlscheider Mannschaft hatte die Dritte schon auf Platz 11 befördert. In den Doppeln war ein guter Unterbrucher Start zu beobachten: Silnik/Hollwitz nach einem Satz Anlauf siegen klar gegen Schott/Laven. Hungerkamp/Schmitz schlagen sich achtbar gegen Wernerus/Schmidt. Und Hütten/Duven harmonieren immer besser und schlagen die starken Klöser/Merzbach im fünften mit 11:3. Sasscha Silnik, der vor dem Spiel irgendwas von "nicht fit" brummelte, strafte sich selbst Lügen, indem er gegen Schmidt routiniert gewann. Benny Hungerkamp hatte es mit Jürgen Wernerus zu tun, den er im ersten Satz mit seinem links-unorthodoxen Spiel noch zu überraschen vermochte. Wernerus, der es gut gegen Noppen kann, zeigte dies in den Folgesätzen. In der Mitte lief nicht viel zusammen. Der Autor sah sich seinem persönlichen Horror ausgesetzt: ein Gegenspieler, der ohne Tempo, ohne Druck und vor allem ohne Schnitt agierte und damit sämtlichen Wind aus den Segeln nahm, was das klare 0:3 zur Folge hatte. Philipp Duven fand nach knapp verlorenem ersten Satz dank guten Coachings immer besser ins Spiel und führte 2:1. Doch sein Gegner stellte sich auf die neue Spielsituation ein und drehte das Spiel nochmals. Gegen den noch ungeschlagenen Merzbach lieferte Frank Hütten ein passables Spiel ab und leistete beim 1:3 erstaunlich gute Gegenwehr. Den Knaller des Abends brachte aber Thorsten Schmitz. Thorsten, selten mal vom Glück verfolgt, hatte gegen Mario Schott 2:0 geführt und sah wie der sichere Sieger aus. Dann verlor er aber ein wenig den Faden und musste sogar den Satzausgleich hinnehmen. Und dann begann der fünfte Satz katastrophal. 0:6 und 1:10 lag Thorsten hinten. Nichts lief. Aber irgendwie behielt Thorsten die Ruhe. 10:4, 10:6. Ach ja, nehmen wir mal eine Auszeit, dachte der Weidener. Aber Thorsten ging seinen Weg weiter. 10:8, 10:9. Dann ein dramtaischer Ballwechsel und Thorsten wollte jetzt nicht mehr verlieren. Und tatsächlich 10:10. Da lagen die Nerven des Weideners blank. Dann bei 11:11 passierte das, was Thorsten so oft passiert. Zum ungünstiogsten Zeitpunkt ein Kantenball. 11:12. "Oh je", dachten die Unterbrucher Zuschauer und Kameraden. Doch Throsten biss sich fest. Mit einem Netzball holte er das 12:12. Am Ende holt er sich tatsächlich noch den 15:13-Sieg und damit das Spiel. Sensationell! Einmal mehr bewahrheitete sich: Wenn Thorsten ruhig bleibt, hat er absolut Bezirksklassen-Niveau. Im oberen Paarkreuz ließ Sascha Silnik - "gedopt" durch wahlweise Einnahme von Tee und Hopfenkaltschale - ein 3:1 gegen Wernerus folgen. Letzterer zeigte sich sehr genervt von Saschas zahlreichen Netz- und Kantenbällen, obwohl sich auf Unterbrucher Seite diesbezüglich kein Mitleid einstellen wollte. Benny Hungerkamp musste dann ein 1:3 gegen Weidens Nr. 2 Schmidt einstecken. In der Mitte war auch in den zweiten Einzeln nicht viel los. Der Autor musste gegen Laven eine unglückliche Niederlage einstecken, vor allem weil dem Weidener zum Satzende Netz und Kante sehr gewogen waren. Philipp Duven bekam einmal mehr eine 2:1-Führung nicht nach Hause. Beim 5:8 gingen Thorsten Schmitz und Frank Hütten an die Platte. Frank hatte gegen Schott alles im Griff, es deutete sich ein Sieg an. Thorsten zeigte gegen den spielerisch starken Merzbach ein tolles Spiel. Bei 9:5 im fünften Satz deutete sich Merzbachs erste Niederlage an. Doch mit einem Timeout und den folgenden wzei guten Bällen stand es 9:7 und Thorstens Führung wackelte. Bei 9:9 hatte der Weidener Aufschlag und nutzte mit seinen gefährlichen Aufschlägen die Gelegenheit zum Sieg, die Thorsten nur schwerlich akzeptieren wollte und anschließend auch nicht zu trösten war. Damit wurde das letzte Spiel der Hinrunde mit 5:9 verloren. Die 9:13 Punkte sind das Optimum, was sich die Dritte vor der Saison ausgerechnet hatte. Dass man mit diesem Punktestand dann dennoch Vorletzter ist, liegt an der verrückten Bezirksklasse.