Sechste bleibt sich treu: 7:9 gegen Straeten II
von Archiv am 30.09.2014 08:11 Uhr
Diese Mannschaft kann einfach nicht gewinnen, so hat es zumindest den Anschein. Nach hartem Kampf fährt Unterbruch VI in Straeten eine weitere 7:9-Niederlage ein und bleibt damit weiterhin ohne Punkte. Größte Schwäche der Unterbrucher bleiben dabei die Doppel, die heute alle vier an den Gastgeber gingen. Für den noch verletzten Tobias Derichs absolvierte Yannik Duven sein erstes Saisonspiel, startete an der Seite von Christoph Gottschalk im Spitzendoppel Unterbruchs. Gegen Göbbels/Janssen blieb man jedoch recht chancenlos, Yannik nach der langen Pause noch mit vielen einfachen Fehlern und auch Christoph kam gegen die gut verteilenden Straetener einfach nicht zum Abschluss. Esser/Gantevoort mussten gegen Straetens Spitzendoppel Feiter/Beckers an den Tisch, wie die Unterbucher eine junge, schnell spielende Paarung. In einem guten Spiel mit starken Bällen auf beiden Seiten mussten sich Julian und Jan schließlich im vierten Satz mit 12:14 geschlagen geben. Das Doppel Hummen/Bösing gestaltete sich wieder einmal als Trauerspiel für Unterbrucher Zuschauer. Norbert verzweifelte regelrecht am Schnittspiel von Pöttgens/Boenig und vergab viele einfache Punkte, während Oli zu selten tödliche Angriffsbälle setzen konnte - ein wenig vergleichbar mit dem Doppel Gottschalk/Duven, nur eben doch ganz anders. So bekam der vorher schon befürchtete 0:3-Rückstand Realität, die Punkte musste man also in den Einzeln wieder aufholen. Zuschauer Nils Heinrichs räumte seinen Vereinskollegen dabei gute Chancen ein, war er doch recht vertraut mit beiden Mannschaften... Im oberen Paarkreuz legte Julian Esser zunächst vor, war in den Konter- und Topspinduellen mit Matthias Feiter stets einen Schritt schneller am Ball und konnte das Spiel mit 3:0 für sich entscheiden. Auch wenn Matthias viele gute Ansätze zeigte, so sah Julian doch über den gesamten Spielverlauf hinweg noch etwas besser aus. Christoph Gottschalk zeigte gegen Martin Beckers derweil das vielleicht beste Spiel des Abends, mit sehr guter Bewegung und druckvollem Angriffsspiel agierte er gegen einen aus der Halbdistanz abwehrenden und gegenziehenden Straetener, kämpfte sich nach 0:2-Satzrückstand noch in den fünften Satz hinein, führte dort 7:5 und traf nicht mehr, verlor 8:11. Dementsprechend verärgert landete Christophs Schläger schwungvoll in seiner Tasche, nach extrem gutem Spiel hatte ihn auf der Zielgeraden das Derichs-Syndrom erwischt. Jan Gantevoort erwies sich im mittleren Paarkreuz einmal mehr als unschlagbar, gegen Achim Göbbels musste er nur im ersten Satz kämpfen, gewann 14:12. Danach wusste er genau wie er spielen musste, führte im zweiten Satz mit 9:0, ließ Achim danach noch sieben Gnadenpunkte, bevor er im dritten Satz mit 11:3 alles klarmachte. Seine Gottmeisterlichkeit Yannik Duven, der seine Leistung im Doppel noch mit "Läuft gut, ich kann schon fast wieder schupfen" kommentiert hatte, kam gegen Jakob Pöttgens nur langsam ins Spiel. Sein Vorhandtopspin kam gut, aber Jakob brachte auch viel zurück, dazu noch ein paar Schupffehler und es stand 0:2. Im dritten Satz war Yannik dann da, erarbeitete sich eine 10:7-Führung, die jedoch durch einen Kantenball, einen hauchdünn drüber gezogenen Topspin und einen Monsterblock von Jakob wieder verloren ging, sodass Jakob angesichts des wieder erstarkten Gottmeisters sichtlich erleichtert nach zwei weiteren Punkten seinen Sieg mit geballter Faust quittierte. Zwischenstand 2:5. Oliver Bösing zeigte gegen Alfred Janssen eine weitere seiner berühmten Schupforgien, in denen Alfred öfters die Geduld verlor und in den Angriff überging, wo Oli ihn dann sicher ausblocken konnte. Nach einem deutlichen 11:1 im ersten Satz entschied der Unterbrucher jedoch, auch mal angreifen zu wollen und machte es gegen einen gut abwehrenden und gut verteilenden Alfred etwas spannender, letztlich war der 3:0-Sieg aber doch nicht ernsthaft gefährdet. Enger ging es im Spiel Norbert Hummen gegen Herbert Boenig zu, in dem ein von Christoph gecoachter Norbert alles geben musste, um einen sehr sicher spielenden Herbert schließlich im fünften Satz zu bezwingen. "Schupfen, nicht schießen", das war dabei der Schlüssel zum Sieg, den Gegner laufen lassen und dann im richtigen Moment zuschlagen. Zwischenstand 4:5. Im vorgezogenen Spiel Jan Gantevoort gegen Jakob Pöttgens musste Jan nach einem doch recht deutlich gewonnenen ersten Einzel all seine Kunst aufbieten, um einen richtig stark spielenden Jakob zu besiegen. In vier Sätzen und mit einer spielerischen Eleganz, die die Spieler auf der Bank oft sprachlos staunen ließ, zeigte Jan dabei Spielzüge, die man in dieser Klasse nicht für möglich halten sollte. Am Ende musste sich Jakob trotz bärenstarken Spiels dem Unterbrucher Talent beugen. Die Sechste gleicht damit dank Punktegarant Jan, der nun 10:0 in der Mitte steht, zum 5:5 aus. Christoph Gottschalk beantwortete die von Nils Heinrichs gestellte Frage, ob er gut sei, dann am Tisch gegen Matthias Feiter. In beeindruckender Manier hatte er den Straetener im Griff, der sich zwar mit allen Mitteln wehrte, aber gegen Christoph kein Land sah. Ein begeisterter Jan Gantevoort feuerte den Unterbrucher Führungsspieler nach dessen 2:0-Führung an, witterte die Führung für die Sechste, die Christoph schließlich auch sicherte. Zwischenstand 6:5. Julian jedoch kam auf das Halbdistanzspiel und die abrupten Tempowechsel Martin Beckers gar nicht klar, immer wieder holte der Straetener Julians Angriffsbälle und ging dann selbst in den Gegenangriff über. Nach 2:11 im ersten Satz versuchte Jan noch einmal, Julian neu einzustellen und im zweiten Satz konnte dieser sich auch etwas besser wehren, bei 6:11 war jedoch Schluss. Im dritten Satz schenkte Julian schließlich beim Stand von 3:7 die letzten vier Punkte entnervt ab, das Spiel des Martin Beckers war so überhaupt nicht seins. Straeten gleicht zum 6:6 aus. Yannik Duven musste nun gegen Achim Göbbels an den Tisch, auf das Angebot Jans, ihn dafür einzustellen, antwortete der Gottmeister des Tischtennis nur "Ich weiß, was ich tun muss: Gewinnen" - Achim war immerhin ein alter Bekannter, gegen den Yannik schon öfters gespielt und gewonnen und verloren hatte. Entsprechend knapp gestaltete sich auch das Spiel. Yannik, nach sechs gespielten Sätzen nach sechs Monaten Pause wieder gut im Training, spielte gute Angriffsbälle, eiskalte Stoppbälle kurz hinters Netz, zeigte gute Blockbälle und auch Bewegung am Tisch. Achim jedoch erwies sich als harte Nuss, mit seinen berüchtigten Flips ließ er den Unterbrucher oft dem Ball nur noch hinterhergucken, schupfte ansonsten sicher und mit viel Schnitt und wehrte auch den einen oder anderen Topspin von Yannik ab. Mit 10:12, 11:7, 7:11, 10:12 verlor Yannik schließlich in vier Sätzen, aber seine jetzt schon gute Leistung lässt für den weiteren Saisonverlauf hoffen. Besonders vermisst wurden auch seine sarkastischen Kommentare, die seinen Mitspielern auch in ausweglosen Situationen ein Grinsen ins Gesicht treiben. Zwischenstand 6:7. Norbert hatte mit Alfred Janssen einen seiner Angstgegner gegenüberstehen, gegen den er noch nie wirklich gut ausgesehen hatte. Mit krummen Aufschlägen und sicherem Spiel setzte sich Alfred in vier Sätzen auch diesmal gegen Norbert durch. Zwischenstand 6:8. Das Spiel zwischen Oliver und Herbert Boenig gestaltete sich ein wenig kurios, auf der einen Seite war Herbert, der mit einem Anti auf der Rückhand Topspinbewegungen vollführte, auf der anderen Seite der Autor dieser Zeilen, der diese langsamen Angriffe mit klassischer Schnittabwehr sowohl mit Vorhand als auch Rückhand abwehrte. Nachdem diese Taktik mit 11:8 und 8:11 nur mittelmäßigen Erfolg zeigte, kam der gute Oli auch mal auf die Idee, dass man so einen langsamen Anti-Topspin auch mal gegenziehen könnte und machte aus einem kuriosen Spiel in zwei Sätzen jeweils mit 11:3 eine klare Kiste, in der er aus der klassischen Abwehr heraus seinen Vorhandtopspin zum Punktgewinn einsetzte. Mit nun 6:1 Einzeln im unteren Paarkreuz erweist sich der Mannschaftsführer als zweite Bank neben Jan Gantevoort und sichert den Anschluss zum 7:8. Im Schlussdoppel sahen Christoph und Yannik in den ersten beiden Sätzen gegen Feiter/Beckers gar kein Land, "Die müssen gar nichts machen, wir machen so viele Fehler", so Christoph verärgert nach dem 0:2-Satzrückstand. Also nochmal von vorn, neu anfangen. Konzentriert und sicher erarbeiteten sich Gottschalk/Duven ein 11:7 im dritten Satz und auch im vierten waren sie da - aber verloren leider mit 11:13 und hatten damit die zweifelhafte Ehre, ein weiteres 7:9 für ihre Mannschaft abzuschließen.