Ohne Kathi reicht es nicht: Erste Niederlage für die Damen

von Archiv am 26.03.2017 03:19 Uhr

Ohne ihre Spitzenspielerin Katharina Kluttig musste die frisch aufgestiegene erste Damen heute ihre erste Niederlage der Saison beim Tabellenneunten aus Euskirchen hinnehmen. Dabei startete die mit Ellen Limburg, Anne Jansen und Heike Hanisch zu dritt angetretene Mannschaft trotz erneut misslungener Doppelaufstellung zunächst gut in die Partie - zuerst musste jedoch entschieden werden wer überhaupt zum Doppel antrat, das eingespielte Doppel 2 Jansen/Hanisch oder die an 1 hochgerückte Ellen als safest bet gepaart mit einer der beiden anderen. Der Mannschaftsführer entschied auf Ellen, nun komplimentierten sich Heike und Anne gegenseitig zur besseren Doppelspielerin - Heike setzte sich durch und legte Limburg/Jansen als Doppel fest so wie es ihr Günter von Anfang an vorgeschlagen hatte. Glücksfee Anne entschied nun auf Doppel 2, in Kall hätte sie richtig gelegen, hier aber nicht: Maczkiewicz/Hermans die Gegner, das stärkere Doppel der Gastgeber. Überraschend überlegen gestalteten sich die ersten beiden Sätze des Eingangsdoppels, Ellen bereitete vor und Anne schloss ab, auf der anderen Seite Maczkiewicz mit vielen Angriffsfehlern. Dann jedoch wendete sich das Blatt, Maczkiewicz begann zu treffen und Hermans fischte immer mehr Bälle aus schweren Positionen noch auf den Tisch zurück, knapp gingen die nächsten beiden Sätze verloren. Bei 7:9 im Entscheidungssatz nahm Günter Time-Out für Unterbruch, Anne glich im Anschluss mit zwei starken Angriffen aus, Fehler Euskirchen, gut gesetzter Ball von Ellen, 11:9. Fast parallel zu Kluttig/Limburg gegen Altstadt/Strunk vor zwei Wochen. Das Highlight-Spiel des Abends war die nun folgende Partie Anne Jansen gegen Ann-Kristin Maczkiewicz. Immer wieder punktete die talentierte Linkshänderin über butterweiche Spins in Annes Vorhand, die ihrerseits von ihrem Rückhandblock und Eröffnungsfehlern ihrer Gegnerin lebte. Die ersten beiden Sätze gingen 9:11 und 10:12 an Euskirchen, im dritten Satz lag die nun aktiver gewordene Anne durch eigene Fehler schon 8:10 zurück, drehte das Ding aber noch auf 12:10. Im vierten Satz bestimmte sie nun das Spiel, die Vorhand kam deutlich besser, aus der Rückhand gab es sichere gut platzierte aktive Blocks - Anne führte 10:4 als sie plötzlich einbrach und unsicher wurde, Maczkiewicz spielen ließ, brachte den Satz aber noch mit 11:9 nach Hause. Annes irgendwie viel zu ernst klingender Abschlusskommentar vor dem Entscheidungssatz: "Wenn ich das noch verliere bringe ich mich um" - dann ging sie völlig verunsichert wirkend durch einfache Fehler 0:4 in Rückstand. Schiedsrichter Oli nahm fast im gleichen Moment Time-Out wie Günter es von der Bank am Nebentisch ebenfalls anzeigte. Anne danach wie ausgewechselt wieder stark wie zu Beginn des vierten Satzes, schnell schloss sie auf 6:6 auf, gewann schließlich mit 11:8. Eine klasse Leistung! Inzwischen waren unter Günters Aufsicht fast zwei Spiele am anderen Tisch vergangen: Ellen siegte souverän in drei Sätzen gegen Sigrid Hermans, die sie diesmal nicht zum "Training in fünf Sätzen" à la Harald Jers verleiten konnte wie noch in der Hinrunde - Unterbruch führte nun mit 3:1. Im Anschluss stand es bereits 1:1 zwischen Heike und Ursel Keldenich, der dritte ging aber deutlich an die unorthodox spielende Euskirchenerin. Heike fand im vierten noch einmal ins Spiel zurück und kämpfte, unterlag aber 12:14. Die Spielentscheidung fiel im oberen Paarkreuz in zwei weiteren Fünf-Satz-Krimis. Ellen im ersten Satz gegen Maczkiewicz noch chancenlos 3:11, kein Blockball wollte ihr auf die sauberen Spins ihrer Gegenspielerin gelingen. Schon in der Hinrunde hatte ihr Weg nur über die Taktik geführt, auch jetzt musste sie über Platzierung und Schnittwechsel gehen - der zweite Satz ging noch verloren, dann kam auch ihr Block besser ins Spiel, sie wollte es wie Anne machen und das 0:2 noch drehen, gelangte mit zweimal 11:9 in den Entscheidungssatz. Auch hier nahm der Autor ein Time-Out, diesmal bei 5:8. Maczkiewicz trotz guter Gegenwehr von Ellen aber zu stark, 8:11 für Euskirchen. Anne tat sich am Nebentisch ohne eigene Eröffnungsbälle schwer gegen die sicher mit viel Schnitt agierende Sigrid Hermans. Günter stellte sie von Vorhand auf Rückhand um, es wurde besser aber immer noch nicht konstant genug. Bei 7:9 im fünften Satz erneut Time-Out Unterbruch. Der Staffelleiterin zehrte es an den Nerven, unruhig wartete sie die Minute ab, die Auszeiten der jungen Spielerinnen... Anne kehrte gestärkt zurück, setzte nun alles auf Angriff. Sie glich auf 9:9 aus, ihr dritter Topspin hüpfte von der Netzkante über den Tisch, nun wechselten sich die Kontrahentinnen ab - Hermans siegte 11:13. Die weiße Weste konnte jetzt nicht mehr gehalten werden. Heike hatte im zweiten Einzel gegen Sandra Severin keine gute Partie erwischt, unzufrieden unterlag sie in drei Sätzen. Direkt im Anschluss gegen Maczkiewicz präsentierte sie sich dafür umso stärker, nahm der Euskirchener Nummer 1 gleich mal den ersten Satz ab, mit sehr guter Platzierung hielt sie auch in den beiden folgenden Sätzen auf Augenhöhe mit, jeweils knapp 9:11 gegen sie. Erst im vierten Satz konnte sich Maczkiewicz mit Unterstützung einiger Netzbälle deutlicher durchsetzen. Für ein bisschen Kuriosität sorgte Ellen nochmal im letzten Spiel gegen Severin, deren "viel zu hohe" Bälle sie einfach nicht beantworten konnte. Nach dem 15:17 im zweiten Satz beantwortete sie diese aber mit den richtigen Mitteln und siegte wieder klar - als kleinen Bonus gab es im vierten Satz noch ein paar ihrer legendären Noppen-Vorhandtopspins. Die 4:8-Niederlage des bis dato ungeschlagenen Tabellenführers gegen den Tabellenletzten zeigt was das Fehlen einer Nummer 1 ausmachen kann - mit Katharina hätte es nicht nur die sehr wahrscheinlichen drei Punkte aus ihren Einzeln gegeben sondern auch noch gute Möglichkeiten sowohl durch das Doppel Jansen/Hanisch als auch Anne im unteren Paarkreuz zu punkten. Zusätzlich nahmen uns die Gastgeber heute zwei Punkte ab, die im Hinspiel noch an uns gegangen waren: Limburg gegen Maczkiewicz und Hanisch gegen Keldenich. Da die Mannschaft aber sowieso schon sicher aufgestiegen ist nahm man die Niederlage entsprechend gelassen auf auch wenn man die weiße Weste natürlich gerne behalten hätte. Siegen sehen darf man die Damen dann vielleicht (wahrscheinlich) wieder am Samstag beim letzten Heimspiel gegen Kuchenheim, dann wieder in voller Besatzungsstärke und gewillt den 8:6-Hinrundenkrimi etwas kürzer zu halten.



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