Katharina Kluttig die Nummer 1 im Bezirk, Niklas Schröder fährt zu Top 32
von Archiv am 30.05.2016 00:20 Uhr
Bei der Bezirksendrangliste der Jugend übertrafen Katharina Kluttig und Niklas Schröder ihre Erwartungen und qualifizieren sich beide für die Westdeutsche Top 32 Rangliste. Katharina siegte zudem noch trotz einer Innenbandzerrung bei der Bezirksrangliste und ist damit aktuell das beste Mädchen im Bezirk Mittelrhein. Die vormals als Westdeutsche Vorrangliste bezeichnete Verbandsebene wurde diese Saison von 36 auf 32 Teilnehmer gekürzt, womit Niklas' Ambitionen diese Ebene zu erreichen angesichts des extrem starken Jungenfeldes einen Dämpfer erhielten - nun unter die ersten zwei zu kommen kam einer Herkulesaufgabe gleich. Für Katharina, seit Jahren Stammgast bei der Westdeutschen Rangliste, wurde die Qualifikation dadurch von der Pflichtaufgabe zu einer echten Herausforderung. Diese wurde noch einmal ungleich schwerer als sie wenige Tage vor der Rangliste mit Knieproblemen zu kämpfen begann - einer Innenbandzerrung wie sich später herausstellte. Für beide startete das Turnier nicht gut. Niklas unterlag im ersten Spiel seinem Langzeitrivalen Ufuk Alaz und Katharina konnte sich gegen Elisabeth Hesse-Edenfeld zwar durchsetzen, wirkte spielerisch aber sehr wacklig. Mit Pia Groß und Ronja Pütz hatte sie zwei der schwächeren Mädchen als nächste Gegnerinnen und konnte so ein wenig reinfinden (oder die Schmerzmittel wirken lassen) - nach dem 3:0 gegen Pütz war sie zuversichtlich: "Jetzt kann die Anna Bley kommen". Bei Niklas lief es zunächst etwas anders, nach dem Sieg gegen Lukas Elbern unterlag er Deniz Özel glatt 0:3, einen Gegner, gegen den er noch nie verloren hatte. "Ich hab nichtmal falsch gespielt" meinte Niklas und auch Coach Stefan Mulder war ratlos, aber Niklas hakte den schwachen 1:2-Start schnell ab und startete ein unglaubliches Comeback. Mit Max Jöbges hatte er zwar noch einen Gegner, der ihm noch nie lag, aber gegen Niclas Voss und Sebastian Greifenberg setzte Niklas sich mit zunehmender Stärke durch. Am Ende wartete der noch ungeschlagene Favorit Finn Engel auf ihn. Niklas jedoch hatte einen "Kaltchev-Moment" und dominierte den NRW-Ligisten unter nicht enden wollendem Beifall von der Bank über drei Sätze. Eines dieser Spiele, die man nicht so schnell vergisst. Für Katharina war es noch nicht Zeit für Anna Bley, denn zuerst wartete Maike Meyer auf sie, die aber "auch okay" war. Nach dem 3:1 gegen Meyer setzte sich Kathi mit 4:0 Spielen an die Spitze des Teilnehmerfeldes, da Bley gegen Meyer verloren hatte, aber ihrerseits Asani geschlagen. Selbige war ihre nächste Gegnerin und anfangs sah es gar nicht gut aus. Antigona Asani ging klar 2:0 in Führung, dann konnte Katharina auf 2:2 verkürzen, bekam gegen eine alles treffende Antigona im fünften aber nichts mehr auf den Tisch und unterlag. Es folgten Pflichtsiege gegen Rebecca Frank und Angelina Makeyeva, wobei Kathi gegen letztere etwas zu sozial wurde als die beiden Mädchen im ersten Satz den Spielstand vergessen hatten - sie wussten nur noch, dass Kathi geführt hatte, 9:6 oder so - Katharina schlug dann vor einfach bei 8:8 weiterzumachen und gewann schließlich 14:12. Während Spielervater Ralf Schröder mit Papier und Stift die letzte Runde der Jungen verfolgte, in der Niklas seine Pause hatte, stand noch längst nichts fest. Niklas konnte ebenso noch Zweiter wie Sechster werden, so eng beisammen lagen die Spieler. Bei den Mädchen war die Sache klarer. "Wenn du gegen Anna gewinnst, bist du weiter - wenn du verlierst und Maike gewinnt gegen Antigona, dann werden die Sätze gezählt aber auch da sieht's ganz gut aus für dich" war meine Analyse dazu - Mama Kluttig sah es einfacher, sie hatte es im Gefühl, dass Kathi heute gegen Anna Bley gewinnt. Was ihre Tochter dann auch tat. Im zweiten Satz beschwerte sich die Oberligaspielerin genervt bei den Unterbruchern ob man denn jetzt bei jedem Ball klatschen müsse, das Angebot ihres Coaches sie im dritten Satz "totzuklatschen" lehnte Kathi - fair wie immer - jedoch ab und siegte allein durch spielerische Klasse 3:0. "Niklas müsste Dritter sein" war Ralfs Schlussfolgerung nach Ende der Jungenkonkurrenz. Platz 2 bis Platz 5 punktgleich, da sieht man die Klasse des Teilnehmerfeldes. Die Turnierleitung bestätigte es. Mit 13:11 Sätzen war Niklas Dritter hinter Ufuk Alaz (17:11) und vor Sebastian Greifenberg (13:13) und Max Jöbges (14:15), alle mit 4:3 Spielen. Bei den Mädchen setzte sich Asani indes gegen Meyer durch, aber dort wurde nur noch um Platz 2 gespielt. Katharina siegte mit 7:1 Spielen und 23:6 Sätzen vor Antigona Asani (7:1, 23:9). Damit war Kathi direkt als Ranglistensiegerin für die Westdeutsche Top 32 qualifiziert, Niklas musste als Dritter noch ein wenig zittern. Wenige Tage später verzichtete Ufuk Alaz dann wegen eines zeitgleichen Besuchs in der Türkei auf seine Teilnahme, womit Niklas als erster Anwärter automatisch nachrückte. Die Top 32 werden am Samstag, 2. Juli in Rödinghausen (einen Steinwurf vor der niedersächsischen Grenze) ausgespielt. Wie Bezirksjugendwart Rolf Elbern es treffend ausdrückte: "Rödinghausen ist der Super-GAU". Doch auch die weite Entfernung kann die Freude unserer beiden Talente nicht mindern, dort spielen zu dürfen. Für Niklas ist es die erste Rückkehr auf individuelle Verbandsebene seit 2013, für Katharina angesichts der Unterforderung in der Meisterschaft die beste Möglichkeit auf hochklassiges Tischtennis.