Fünfte scheitert an Spitzenreiter Porselen II
von Archiv am 10.03.2015 08:40 Uhr
Einen wohl vorentscheidenden Rückschlag im Kampf um den Aufstieg musste die fünfte Mannschaft heute gegen den dominanten Klassenprimus Porselen II hinnehmen - um die vier Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Linderner aufzuholen hätte gegen Porselen ein Sieg hergemusst, aber nach knapp dreieinhalb Stunden hochwertigen Tischtennissports sollte es leider ganz knapp nicht reichen. Die noch verlustpunktfreien Porselener traten dabei komplett in der Unterbrucher Halle an, während die Fünfte auf Motta Jessen und Alexander Kluttig verzichten musste. So standen die Zeichen trotz des starken Ersatzmannes Max Köster schon zu Beginn ziemlich schlecht, hatte man in der Hinrunde doch eine 0:9-Klatsche in Porselen kassiert. In der eigentlichen Paradedisziplin der Fünften, den Eingangsdoppeln, traf man auf harte Konkurrenz - immerhin hatte Porselen in 16 Begegnungen erst vier Doppel abgegeben. Unterbruchs Doppel 1 Mülstroh/Schröder zeigte eine spannende Partie gegen Radomski/Woltery, die in fünf Sätzen knapp verloren ging, Esser/von Cleef mussten sich in vier Sätzen Heinrichs/Reiners beugen. Lediglich Mobers/Köster konnten gegen Franzen/Northemann nach fünf Sätzen einen Punkt für die Fünfte verbuchen. Während Julian Esser gegen den ungeschlagenen Hans-Walter Radomski wie erwartet in drei Sätzen den Kürzeren zog, bäumte sich Jacky Mülstroh zur undurchdringlichen Abwehrmauer auf - war er gegen Heinz-Willi Heinrichs in der Hinrunde noch sang- und klanglos untergegangen, so erkämpfte er sich jetzt mit bärenstarker Leistung einen Fünfsatzsieg. In der Mitte war ohne Alex Kluttig nichts zu holen, Hans von Cleef und Gerd Mobers kassierten zwei klare Dreisatzniederlagen gegen Armin Woltery und Klaus Reiners. Die Punkte mussten unten kommen. Ersatzmann Max Köster bewies gegen Dietmar Franzen das in ihn gesetzte Vertrauen, in drei sehr knappen Sätzen blieb der Youngster jeweils siegreich. Unglaublich spannend machte es Reiner Schröder gegen Götz Northemann, der dem Unterbrucher sehr viel zurückbrachte. Erst im Entscheidungssatz konnte sich Reiner schließlich durchsetzen und hielt die Fünfte zum 4:5-Zwischenstand noch im Rennen. Max zog nun sein zweites Einzel gegen Götz Northemann vor und glich souverän zum 5:5-Einstand aus, nur im zweiten Satz wurde es knapp als Max ein wenig zu wild wurde. Nun wurde es haarig für die Fünfte, wer sollte denn jetzt noch punkten? Das 5:9 schien schon fast vorprogrammiert zu sein, aber Unterbruchs oberes Paarkreuz spielte nun richtig stark auf. Julian machte aus "den kann ich schlagen" gegen Heinrichs einen souveränen Dreisatzsieg, in dem er ruhig und sehr überlegt agierte, Jacky indes kramte den alten Bezirksklassen-Mülstroh noch einmal raus und überzeugte mit unglaublicher Laufarbeit und Abwehrkunst gegen Radomski, gegen den er glatt 2:0 in Führung ging. Doch dann wendete sich das Blatt. Im dritten Satz bei 10:10 zwei Nasse gegen Jacky, die er verärgert abhakt und sich in den vierten Satz hineinbeißt, nun fischt er wahrlich alles zurück und geht verdient 10:6 in Führung. Netzball. Wieder Netzball. Noch ein Netzball. Fehler Jacky. 10:10. Kantenball. Netzball zum Abschluss. Es darf nicht wahr sein. Sichtlich entnervt muss der Unterbrucher in den Entscheidungssatz gehen, die vierzehn gespielten Sätze fordern ihren Tribut, die Beine werden schwer, Radomski geht schnell in Führung, Jackys riskante Angriffsbälle fruchten nicht, 3:10, noch einmal 6:10, dann ist es vorbei. Schade. Das hätte die Wende mit dem Überaschungssieg sein können. 6:6 also. In der Mitte wieder das gleiche Bild. Gerd hält gegen Woltery gut dagegen, hat letztlich aber keine Chance. Hans jedoch kehrt im ersten Satz gegen Reiners noch einmal zurück, kämpft sich in die Verlängerung, dann doch 11:13. Den zweiten Satz holt Hans vor allem durch starke Blocks zu 5 nach Hause, vielleicht geht ja doch noch was. Der dritte Satz wird wieder knapp, diesmal hat der Unterbrucher mit 13:11 den Erfolg auf seiner Seite. Im vierten jedoch stellt sich Reiners auf das Blockspiel ein, umgeht geschickt Hans' Stärken und siegt zu 3 für Porselen. Im fünften ist Cleefy aber wieder da, entschlossen zu siegen, gegen Satzende von lauten "Nein!"-Rufen begleitet muss er sich aber 8:11 beugen. Der achte Punkt für Porselen. Das war's. Die Fünfte kann nun nicht mehr aus eigener Kraft Platz zwei sichern, sondern muss auf Schützenhilfe von Oberbruch und Straeten hoffen. Reiner will nun zumindest das Unentschieden retten, "gegen Dietmar hat Reiner aber keine Chance" sagt die Unterbrucher Bank. Aber da irren sie sich. Der Routinier spielt unglaublich stark auf, von tosendem Applaus begleitet gelangt er gegen den ebenfalls stark spielenden Franzen in den Entscheidungssatz, führt dort 7:5, dann 9:7, dann liegt er auf einmal 9:10 hinten, aber was dieser Kerl in seiner Karriere nicht schon alles gedreht hat und wieder einmal schafft er es und siegt 13:11. Im Schlussdoppel müssen Mülstroh/Schröder mit jeweils drei Fünfsatzspielen in den Knochen noch einmal an den Tisch gegen Heinrichs/Reiners. Das nach der kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft durchaus verdiente 8:8 bleibt jedoch aus, die beiden Porselener zu sicher, zu stark. Aber ob 8:8 oder 7:9, aus Unterbrucher Sicht hätte hier nur ein Sieg gereicht, denn es ist eher unwahrscheinlich, dass Aufstiegskonkurrent Lindern III außer gegen die Fünfte selbst noch Punkte auf der Zielgeraden liegenlässt.