Ein Krimi könnte kaum spannender sein: Dritte siegt 9:7 gegen die Zweite
von Archiv am 16.09.2014 07:48 Uhr
Puuuh! Erst einmal durchatmen nach einem solch dramatischen und spannenden Spiel. Auch wenn Zweite und Dritte die jeweiligen Enden der Tabelle schmückten, so waren die Unterschiede im internen Duell marginal. Zu gut kennt man sich, zu sehr entscheidet die Tagesform. Und die war am Montag in der Unterbrucher Halle eindeutig bei der Dritten besser. In den Doppeln drehten Silnik/Hollwitz einen 0:2-Rückstand gegen Windeln/Marrach, während bei der Zweiten Bischofs/Schröder und Jansen/Stolz recht klar gewannen. Doch dann kamen die Einzel. Und hier präsentierten sich Alex Silnik und Benny Hungerkamp in Bestform. Alex zog sein sicheres Vor- und Rückhandspiel auf, bereitete immer wieder mit Aufschlägen Probleme und besiegte sowohl Gerd Windeln als auch einen sichtlich genervten Ingo Bischofs, bei dem wenig zusammenlief. Bennys Noppen bissen ebenfalls kräftig zu, insbesondere gegen Ingo, der mit zunehmender Spieldauer verzweifelte und beim entscheidenden 3:11 im vierten Satz nichts mehr traf. Packend war Bennys Spiel gegen Gerd Windeln, das bis zum fünften Satz offen war. 11:9 gewann Benny denkbar knapp nach einem Spiel mit großartigen Ballwechseln. In der Mitte überraschte dann Michael Knoben, der sowohl Niklas Schröder als auch Friedel Jansen jeweils in fünf Sätzen schlug. Bemerkenswert war Michaels Auftritt, weil er zum einen ein 0:2 gegen Niklas noch drehen konnte. Zum anderen, weil das Spiel gegen Friedel Jansen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dieses Match war das lauteste (beide sind ja bekanntlich keine Mitglieder des Deutschen Phlegmatikerbundes), das aufregendste und das mit dem kuriosesten Ende. Gehen wir also in den fünften Satz. Friedel führt 10:8. Michael reißt sich nochmals zusammen und punktet zum 10:9. Nächster Ballwechsel. Michael spielt einen rasiermesserscharfen rasanten Schupfball. Erste Einschätzung: der geht rüber. Friedel setzt schon zum Jubelbrüll an, als dieser Schupfball, allen physikalischen Regeln zum Trotz, soeben noch die Tischkante berührt. 10:10. Aufschlag Michael. Friedel will eine Spinrückhand ziehen und trifft den Ball nicht. 10:11. Michael hochkonzentriert. Friedel will noch mal alles in den Aufschlag legen, aber: Fehlaufschlag. 12:10 für Michael. Ein jähes Ende eines ansonsten über fünf Sätze rasanten Angriffsspiels. Der Autor indes hatte beide Spiele in der Mitte verloren, weil Niklas und Friedel einfach zu gut wissen, wie sie gegen ihn spielen müssen und dies auch - wie erwartet - umsetzten. Im unteren Paarkreuz holte Franjo Stolz zuverlässig und routiniert beide Punkte. Luis Marrach unterlag in einem extrem spannenden Match, welches dem Knoben - Jansen - Match ähnelte, dem momentan sehr gut aufspielenden Thorsten Schmitz, der damit bestätigte, dass sein Kreismeisterschaftssieg gegen Kohlscheids Achim Gervens keine Eintagsfliege war. Philipp Duven zeigte sich trotz längerer Spiel- und Trainingspause gut in Form, musste sich aber gegen Luis im fünften Satz geschlagen geben. Im Schlussdoppel harmonierten Silnik/Hollwitz einmal mehr als Spitzendoppel und ließen Bischofs/Schröder beim 3:1 kaum Chancen, wenn auch Netz und Tischkante vor allem in Satz drei und vier der Dritten sehr gewogen waren und sowohl Alex und den Schreiber dieser Zeilen sehr häufig ein "Tschuldigung!" abnötigten... Fazit: ein knapper, aber letztlich aufgrund der besseren Tagesform auch verdienter Sieg der Dritten, die vor allem bei den vielen Fünf-Satz-Spielen erfolgreicher war.