Bezirksmeisterschaften: Drei Titel, ein zweiter und ein dritter Platz

von Archiv am 05.11.2015 05:02 Uhr

Bei den Bezirksmeisterschaften des Bezirks Mittelrhein räumte vor allem unsere Jugendabteilung groß ab: Jan Gantevoort wurde seiner Favoritenrolle bei den B-Schülern gerecht und fuhr die Titel im Einzel und Doppel ein, Katharina Kluttig holte bei den Mädchen den Titel im Doppel und wurde Zweite im Einzel. Jan qualifiziert sich damit erstmals für die Westdeutschen Schülermeisterschaften im Januar, Katharina wird im Dezember zum zweiten Mal an den Westdeutschen Jugendmeisterschaften teilnehmen. Bei den Erwachsenen hielt Sandra May die Fahne des TTC aufrecht, sie wurde Dritte im Einzel bei den Damen C. In Aachen war der Samstag für unsere erwachsenen Aktiven relativ schnell vorbei: Sowohl Kreismeister Sven Jansen als auch Ingo Bischofs schieden bei den Herren B bzw den Senioren Ü40 in der Gruppe aus, Friedel Jansen musste bei den Senioren Ü50 im Achtelfinale die Segel streichen. Im Doppel war für die beiden Oldies auch direkt in der ersten Runde Schluss, Sven schaffte es mit Andreas Kuck bis ins Viertelfinale. Getreu dem Motto "Dabei sein ist alles" war die Qualifikation für die Bezirksmeisterschaften aber schon ein großer Erfolg. Für Simon Wilms lief es in Rheinbach bei den Jungen ähnlich: Todesgruppe mit zwei 1600+ Leuten erwischt, gut verkauft, aber letztendlich nicht viel zu holen. Auch für ihn war die Qualifikation durch das starke Jugendfeld des Kreises schon ein Erfolg gewesen. Mit Doppelpartner Niklas Schröder kam er immerhin sogar eine Runde weiter. Für die drei Dominatoren des Kreises mit Abonnement auf die Nachwuchskreismeistertitel, namentlich Niklas, Katharina und Jan, ging es auf den Bezirksmeisterschaften um mehr als nur dabei zu sein. Jan hatte sich bei den B-Schülern (U13) das Finale als Mindestziel gesetzt, strebte aber natürlich den Titel an. Während Mitfavorit und Doppelpartner Tom Maiworm strauchelte, hielt Jan dem Druck stand und überstand nach anfänglichem Spaziergang durch die Konkurrenz auch seinen ersten richtigen Test im Halbfinale, wo Andrei Sahakiants (TTC Köln) ihm ein tolles Spiel abverlangte. Im Finale traf er auf Marco Stefanidis, der zuvor die an 2 und 3 gesetzten Tom Maiworm und Tobias Amtenbrink eliminiert hatte. Doch an Jan Gantevoort scheiterte der in starker Tagesform auflaufende Außenseiter in drei Sätzen, jeweils zu neun blieb Jan nervenstark und sichert sich mit dem Titel im B-Schüler-Einzel einen Startplatz bei den Westdeutschen Schülermeisterschaften. In der Doppelkonkurrenz dominieren er und Tom Maiworm als haushohe Favoriten nach Belieben, auch dort wird der Titel eingefahren. Für Katharina ging es vorrangig um die erneute Qualifikation für die Westdeutschen Jugendmeisterschaften, dazu würde das Erreichen des Halbfinales bei den Mädchen ausreichen. Ihre vormalige Angstgegnerin Jessica Krämer (TTC Jülich) schlug sie in der Gruppe erneut, Achtelfinale als Gruppensiegerin Freilos, im Viertelfinale ein souveränes 3:0 gegen Raphaela Schmitz. Ziel Halbfinale erreicht. Als Gegnerin erwartet wurde Anna Bley, Favoritin auf den Titel, doch diese wurde von Maike Meyer (TTF Kreuzau) in fünf Sätzen ausgeschaltet. Katharina jedoch stoppte den guten Lauf ihrer Gegnerin im Halbfinale, mit einem kurzen Einbruch im dritten Satz siegte sie schließlich verdient 3:1. Es kam zum Finale der Liebschen gegeneinander, Freundin und Doppelpartnerin Alina Frank hatte im anderen Halbfinale Antigona Asani geschlagen. Das Finale konnte Alina letztlich durch mehr Mut zum Angriff in vier Sätzen für sich entscheiden, aber Vizebezirksmeisterin ist für die an 4 gesetzte Katharina mehr als man erwarten konnte. Im Doppel trumpften die beiden Finalistinnen dann gemeinsam auf und holten den Titel gegen Rebecca Frank und Maike Meyer. Einen ganz anderen Turnierverlauf erfuhr Niklas Schröder bei den Jungen, mit einer Reizung im rechten Knie unsicher inwieweit er seine Topleistung abrufen kann in einem Teilnehmerfeld, das weniger nicht verzeihen würde. Viertelfinale wenn es gut läuft und das Knie hält war seine Einschätzung. Doch gleich in der Gruppe gab es einen Rückschlag als Niklas in einem hart umkämpften Spiel 10:12 im fünften Satz gegen Joshua Anwander verlor. Als Gruppenzweiter musste er in die Zwischenrunde, bei einem Sieg erwartete ihn der an 1 gesetzte Christian Kaltchev. "Ich bin zwar jetzt schon platt, aber das zieh ich jetzt noch voll durch und wenn ich danach gegen Kaltchev keinen Ball mehr treffe", meinte der Unterbrucher vor seinem Spiel gegen Jan Lethert - und die Ansage hielt, mit einer starken Leistung ließ Niklas seinem Gegner nur 15 Punkte in drei Sätzen. Achtelfinale gegen Christian Kaltchev (Herren Oberliga) also. Der erste Satz lief alles andere als erwartet, Kaltchev mit vielen Fehlern, Niklas fehlerlos und sicher wie eine Maschine, ein klares 11:3. Doch der Favorit fand zum zweiten Satz wieder in die Spur zurück, es entwickelte sich nun ein hochklassiges Match mit vielen starken Ballwechseln, zweimal behielt Kaltchev die Nase knapp vorn. Niklas' Siegeswille bei 1:2-Rückstand jedoch ungebrochen, er ist dran, den kann er packen. Der vierte Satz geht an ihn, das Adrenalin lässt die Knieschmerzen verschwinden, in den Entscheidungssatz geht es hochfokussiert. Immer wieder lässt Niklas seinen Gegner in der tiefen Vorhand stehen, geht 7:4 in Führung. Time-Out Kaltchev. "Ich bin total relaxed" ist alles was Niklas sagt, das ist jetzt sein Spiel. Als Niklas den Riesenball zum 9:5 verwandelt ist Simon und Oli auf der Bank klar: Der gewinnt das. 10:5. 11:5. Unglaublich stark. Viertelfinale erreicht. Leider muss Niklas hier seiner Meisterleistung Tribut zollen, der spätere Zweite Kai Zierold lässt ihn viel laufen, immer wieder macht das Knie zu, die Kräfte nach dem Kaltchev-Spiel total am Ende hält Niklas zwei Sätze lang mit, geht im dritten dann unter. Es folgen die Platzierungsspiele für einen Platz bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften - ohne große Pause geht es gegen Finn Engel an den Tisch, den Niklas gerade nicht haben wollte. Wieder kämpft er, aber es geht nicht mehr, wieder 0:3. Direkt im Anschluss Spiel um Platz 7 - erster oder zweiter Nachrücker für die Westdeutsche. Zunächst erwartet ihn ein völlig motivationsloser Maximilian Gompper, der die direkte Qualifikation ebenfalls verpasst hat. Die ersten beiden Sätze holt sich Niklas zu 3 und zu 7. In Gompper regt sich aber nochmal ein Funken Kampfgeist, im dritten Satz muss Niklas sich von 6:10 zurückkämpfen, verliert aber 10:12. Es klappt nichts mehr, am liebsten würde man den ausgeruhten Simon einwechseln. Jetzt will Gompper irgendwo doch noch gewinnen, 13:15 im vierten, schließlich 7:11 im Entscheidungssatz. Am Ende bleibt es eine Achterbahnfahrt mit dem Kaltchev-Spiel als Höhepunkt - doch das allein war die Reise nach Rheinbach schon wert gewesen. Am Sonntag ist in Rheinbach nur Jan Gantevoort bei den A-Schülern für den TTC am Start. Ungefährdet erreicht Jan hier mit 3:0-Siegen das Viertelfinale, wo es gegen Tom Maiworm geht. In einem Spiel auf Augenhöhe gelangen die beiden in den fünften Satz, der für Jan ein bitteres Ende findet: Zunächst kämpft er sich von 7:10 in die Verlängerung, bevor Tom zwei Matchbälle für Jan mit Netz und Kante abwehrt und schließlich seinen eigenen Matchball zum 14:12 ebenfalls mit einem Netzroller erzielt. Zumindest konnte Jan sich die Platzierungsspiele für die Westdeutsche im Anschluss sparen, da er als Sieger bei den B-Schülern schon einen Startplatz bekommen hatte. Im Doppel schieden er und Luca Feldeisen (TTC Baesweiler) im Viertelfinale gegen die späteren Zweiten Becker/Schog aus. In Aachen sind am Sonntag Sandra May und David Duven in den C-Klassen der Damen und Herren am Start. Beide gerieten dabei in den Fokus des Schiedsrichtergespanns, das mehr oder weniger Einfluss auf ihr Abschneiden nahm. So wurde bei Davids erstem Gruppengegner der Schläger beanstandet, weil der Belag eine Ecke weghatte und der Vollständigkeit halber wurde David gleich mitkontrolliert - auch sein Belag sei zu angefressen, mit dem Schläger darf er nicht spielen. Also lieh er sich des Autors "Zerstörer" und zertrümmerte gleich mal per Vorhand-Topspin einen Ball in zwei glatte Hälften. Schläger zu langsam und mit einer Rückhandtechnik, die kreisklassenwürdig ist gab David seine ersten beiden Gruppenspiele sang- und klanglos ab, im dritten Spiel (gegen den besten Gegner) kam er dann endlich wieder rein und konnte immerhin einen Ehrensatz gewinnen. Auf die Teilnahme am Doppel verzichtete er direkt. Etwas (und später auch deutlich) besser lief es bei Sandra, die nach einem "peinlichen" 2:3 gegen Veronica Terranova in der Gruppe im Achtelfinale gegen Gruppensiegerin Marion Wildrath schon besser ins Spiel fand, im entscheidenden Moment aus der Schupforgie ausbrach und mit mehreren Vorhandschüssen drei knappe Sätze zum 3:0 sicherstellte. Im Viertelfinale schlug sie dann in fünf Sätzen Vera Henn, bevor es im Halbfinale eine Beanstandung der Schiedsrichterin gab: Aufschläge werden mit gekrümmter Hand hochgeworfen. Was die meisten Schiedsrichter wie auch denjenigen im Achtelfinale nicht gestört hatte brachte Sandra im Aufschlag-Rückschlag-Spiel total aus dem Konzept, dennoch erkämpfte sie sich fünf Sätze gegen die spätere Siegerin Beatrix Haas. Mit Cordula Borgmann aus ihrer Gruppe erreichte sie im Doppel das Viertelfinale, wo sie gegen Beatrix Haas und Jessica Krämer im Entscheidungssatz den Kürzeren zogen. Insgesamt waren die diesjährigen Bezirksmeisterschaften ein voller Erfolg für den TTC Unterbruch. An dieser Stelle noch einmal eine herzliche Gratulation an die Bezirksmeister Jan Gantevoort und Katharina Kluttig sowie an alle anderen, die sich in Aachen und Rheinbach gut verkauft haben.



Sponsoren